Die Pilotenvereinigung Cockpit hat für Donnerstag und Freitag zu neuen Streiks bei der Lufthansa-Tochter Germanwings aufgerufen. Auch Hamburg ist betroffen. Am Donnerstag fallen 38 Flüge in Hamburg aus.

Frankfurt/Main/Hamburg. Schon wieder Ärger für Flugreisende: Die Vereinigung Cockpit (VC) hat ihre Mitglieder bei Germanwings für Donnerstag und Freitag zu einem Streik aufrufen. Bestreikt werden sollen alle Abflüge der Lufthansa-Billigtochter Germanwings von deutschen Flughäfen - also auch in Hamburg.

Laut einer Sprecherin vom Hamburger Flughafen sind in der Hansestadt an beiden Tagen 210 Flüge von dem Streik betroffen.Am Donnerstag wird es jeden zehnten Flug treffen. Es fallen 19 Abflüge und 19 Ankünfte von Germanwings-Verbindungen aus. Betroffen sind unterschiedliche Ziele im In- und Ausland, darunter Wien, Paris und Amsterdam ebenso wie Düsseldorf oder Nürnberg.

Insgesamt stehen am Donnerstag 190 Abflüge und Ankünfte auf dem Hamburger Flugplan, darunter 50 von Germanwings. Die Fluggesellschaft hatte angekündigt, trotz des Streiks 60 Prozent der Flüge zu absolvieren und 80 Prozent der Fluggäste ans Ziel zu bringen.

Die Sprecherin zu Freitag: „Auch dann sollen eigentlich 55 Flüge landen und genauso viele abheben“, sagte die Sprecherin gegenüber abendblatt.de.

Germanwings selbst arbeite derzeit an einem Notfallplan, bestätigte die Flughafensprecherin eine entsprechende Meldung auf der Homepage der Lufthansa-Tochter. Germanwings konnte den Notfallplan gegenüber auf Anfrage bisher nur für Donnerstag konkretisieren. “Wir gehen aber davon aus, dass die Mehrzahl der Flüge wohl stattfinden wird“, so eine Sprecherin.

Als Grund für die erneuten Streiks werden gescheiterte Verhandlungen angeführt. Von der Pilotengewerkschaft seien mehrfach Vorschläge für eine Gesamtschlichtung gemacht worden. „Aber die Lufthansa hat alle Vorschläge ausgeschlagen. Irgendwann ist der Bogen überspannt“, sagte der Vize-Sprecher der Pilotengewerkschaft, Markus Wahl, am Dienstag. Es müsse endlich eine Befriedung des Tarifkonflikts geben, forderte er.

+++Ist Ihr Flug auch von dem Ausstand betroffen?+++

Die Lufthansa beharre unter anderem auf einer deutlichen Verschlechterung bis hin zur Abschaffung der Übergangsversorgung für die jungen Piloten. Das sei für die VC nicht akzeptabel. „Zuletzt scheiterten die Bemühungen der VC in dieser Woche. Damit dokumentiert Lufthansa erneut den fehlenden Einigungswillen und verantwortet weitere Arbeitskämpfe“, hieß es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.

Die Fronten in dem seit April tobenden Tarifkampf sind vollkommen verhärtet. Die Piloten kämpfen für die Beibehaltung ihrer Frührente sowie gegen die Pläne der Lufthansa-Konzernleitung, eine neue Billig-Linie auf der Langstrecke zu schaffen.

Erst am Montag waren die Flughäfen in Hamburg und Stuttgart durch Warnstreiks von Bodenpersonal nahezu lahmgelegt worden. Zehntausende Passagiere mussten umbuchen oder nahmen stundenlange Wartezeiten vor ihrem Abflug in Kauf.