Schließen Zahlung in Zukunft aber nicht aus. Erstes Institut kassiert für Einlagen

Hamburg. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Notenbanken bekommen Verbraucher nun direkt zu spüren. Erste Banken verlangen für Einlagen von Kunden sogenannte Negativzinsen. Die thüringische Skatbank erhebt einen Negativzins von 0,25 Prozent auf Tagesgeldkonten bei Beträgen von mehr als 500.000 Euro. Hamburger Geldinstitute wollten dem Beispiel bisher nicht folgen. „Wegen der Abhängigkeit von der Zinspolitik der EZB können wir Negativzinsen nicht grundsätzlich ausschließen“, sagt Dieter Miloschik, Sprecher der Sparda-Bank Hamburg.

Auch die Hamburger Sparkasse möchte sich nicht festlegen. Zwar könne man sich Negativzinsen für Privatkunden derzeit nicht vorstellen, doch sollte die Notenbank ihre Einlagezinsen weiter unter die Nulllinie drücken, könnte sich das ändern.

„Historisch gesehen sind negative Zinsen tatsächlich nicht ganz so ungewöhnlich, wie man das erwarten würde“, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Selbst bei Bundesschatzanweisungen mussten Anleger im August mit einer negativen Rendite leben. Nach Angaben des Internetportals Verivox mussten manche Firmen bereits vor Wochen „Strafzinsen“ auf Guthaben zahlen. Nun komme diese Entwicklung auch bei Privatkunden an.