Casting für die Katastrophe: Eine Berliner Agentur sucht Statisten für einen Flugzeugtest in Hamburg. Airbus will damit seine Evakuierungsverfahren weiterentwickeln.

Hamburg. Dies ist ein Casting der besonderen Sorte: Es werden Opfer gesucht. Potenzielle Opfer natürlich, denn es geht um eine Flugzeugkatastrophe, eine Notlandung in Hamburg. Für einen Flugzeug-Evakuierungstest sucht die Berliner Agentur Filmgesichter nicht weniger als 500 Statisten.

Doch einfach anschnallen, eine Notlandung simulieren, abschnallen und raus aus dem Flieger – so simpel wird das nicht ablaufen. Die 500 Männer und Frauen ab 18 Jahren, die für den Flugzeugtest an zwei Tagen Anfang Dezember gesucht werden, müssen sich zunächst schriftlich mit Bild bewerben, am 8./9. November ein zweitätiges Info-Seminar absolvieren, von einer acht Meter langen Notrutsche rutschen. Sie dürfen keine Gelenkbeschwerden haben, keine Operationen in den vergangenen Monaten, keine Bandscheibenvorfälle. Die Flieger müssen binnen 90 Sekunden evakuiert sein – inklusive Piloten und Flugbegleitern.

Und vertraulich ist alles sowieso. Dafür jedoch winken immerhin „Gagen“ ab 80 Euro für sechs bis acht Stunden Aufwand. „Catering ist natürlich inklusive“, wirbt die Agentur. Für weitere Tests im kommenden Jahr kann man sich vormerken lassen.

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Laut Airbus geht es nicht um einen bestimmten Jet, mit dem Test in einer „Attrappe“ sollen generell Evakuierungsverfahren weiterentwickelt werden.

Hier können Sie sehen, wie ein Airbus A380 evakuiert wird