Weltmarktführer vertreibt seine Frühstücksflocken künftig von der Elbe aus in ganz Nordeuropa. Umstrukturierung soll auch Kosten senken. Nur die Produktion bleibt in Bremen.
Hamburg/Bremen. Im Wettbewerb um die Ansiedlung großer Konzerne kann Hamburg einen wichtigen Erfolg verbuchen. Noch in diesem Jahr wird der weltgrößte Hersteller von Frühstücksflocken, Kellogg, seine Zentrale für Nordeuropa in die Hansestadt verlagern, wie ein Sprecher des Unternehmens dem Abendblatt bestätigte. Zugleich wird die bisherige Zentrale für den deutschsprachigen Raum in Bremen geschlossen.
Voraussichtlich werden etwa 100 Mitarbeiter aus den Bereichen Vertrieb und Marketing von der Weser an die Elbe wechseln. Nicht betroffen ist die Produktion in Bremen, in der weitere 300 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Der Umzug steht im Zusammenhang mit der Verschmelzung der beiden Kellogg-Vertriebsregionen Germanics (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Nordics (Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark) zu der neuen Region Nordeuropa. Hauptziel der neuen Struktur sei es, Synergien aus den sieben Ländern zu nutzen und damit die eigene Position als Frühstücksflocken-, Müsli- und Snack-Hersteller zu festigen, erklärte der Sprecher.
Die Entscheidung für Hamburg ist laut Kellogg nach ausgiebiger Prüfung gefallen. Auch Berlin, München und Kopenhagen sollen in der engeren Wahl gewesen sein. Hamburg ermögliche nun eine größere Nähe zu den skandinavischen Märkten und unterstreiche gleichzeitig die Wichtigkeit des deutschen Geschäfts, so der Sprecher. Darüber hinaus biete die Hansestadt sowohl eine ideale Infrastruktur als auch hervorragende Lebensqualität, die das Unternehmen noch attraktiver für Mitarbeiter mache.