Risikoscheu ist Gunther Bonz, 58, nicht. Der Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg und Generalbevollmächtigte des Terminalbetreibers Eurogate bezieht gern politisch Stellung und legt sich auch unerschrocken mit der politischen Kaste an. Im Gespräch mit dem Abendblatt kritisiert er jetzt die Bundesregierung, die keinen Vertreter zur mündlichen Verhandlung über die Elbvertiefung vor dem Oberverwaltungsgericht geschickt hat. Bonz provoziert gern und nimmt dabei auch in Kauf, sich heftiger Kritik auszusetzen. Selbst Gegner sagen dem Verwaltungsjuristen nach, er sei blitzgescheit und ein strategisch denkender Mensch.
Politisiert hat Bonz, der auch Präsident der Vereinigung europäischer Hafenbetriebe Feport ist, schon als Jugendlicher, zusammen mit dem ehemaligen Bürgermeister Ole von Beust. Beust verteilte damals Flugblätter für die Junge Union an der Schule, Bonz Flugblätter der Jungen Liberalen. Später ernannte von Beust ihn zum Wirtschaftsstaatsrat. 2008 entließ er Bonz wegen eines provokanten Aktenvermerks zur schwarz-grünen Koalition.
Die zweite Leidenschaft neben der Politik ist die Schifffahrt. Die hat Bonz quasi mit der Muttermilch aufgenommen: Seine Mutter arbeitete auf der Werft HDW.