Der Nahost-Konflikt verunsichert ausländische Fluggesellschaften. Deutsche Linien setzen ihre Flüge nach Tel Aviv deshalb weiter aus. Die US-Luftfahrtbehörde hat das Landeverbot dagegen wieder aufgehoben.
Berlin. Wegen anhaltender Raketengefahr in Israel fliegen Lufthansa und Air Berlin auch am Donnerstag den Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv nicht an. Die Lufthansa Gruppe teilte am Mittwoch mit, es lägen keine ausreichend belastbaren, neuen Informationen vor, die eine Wiederaufnahme des Flugbetriebs rechtfertigen würden. Air Berlin berief sich auf eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden bei der Bewertung der Situation.
Die Verlängerung des seit Dienstag geltenden Flugstopps um 24 Stunden trifft im Lufthansa-Konzern 20 Flüge der verschiedenen Gesellschaften wie Swiss, Austrian, Lufthansa oder Germanwings aus Frankfurt, Köln, München, Zürich, Wien und Brüssel. Air Berlin musste nur einen Flug aus Düsseldorf in die Wirtschaftsmetropole Tel Aviv absagen. Den Passagieren wurden von beiden Gesellschaften kostenlose Umbuchungen angeboten.
Der Gaza-Krieg beeinträchtigt derzeit den internationalen Luftverkehr nach Israel massiv. Am Mittwoch sind israelischen Angaben zufolge 80 von insgesamt 209 Flügen nach Tel Aviv gestrichen worden. Dies erhöhte den politischen und auch wirtschaftlichen Druck auf Israel deutlich. Vor allem die israelische Tourismusbranche fürchtet Einbußen.
Der von Israel angebotene Ausweichflughafen sei wegen der fehlenden Abfertigungsmöglichkeiten keine Option, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Israel hatte den Militärflughafen Ovda in der Negev-Wüste nördlich von Eilat als Ausweichmöglichkeit für internationale Flüge geöffnet. Eine Reihe weiterer europäischer sowie amerikanischer Gesellschaften stellten ihre Flüge nach Tel Aviv vorübergehend ein. Auch Air France strich seine Linienflüge zum Airport Ben Gurion, Israels „Tor zur Welt“. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat das Landeverbot für den israelischen Flughafen Ben Gurion dagegen wieder aufgehoben. Das am Mittwoch um 24 Stunden verlängerte Landeverbot für US-Fluggesellschaften sei annulliert worden, teilte die FAA mit, warnte aber vor einer „sehr wechselhaften Situation“ und anhaltenden Kämpfen im nahegelegenen Gazastreifen.