Weil auch der „Zehner“ immer häufiger gefälscht wird, bringt die Europäische Zentralbank eine noch sicherere Variante in Umlauf. 20-Euro-Schein führt das Blüten-Ranking an.
Frankfurt/Main. Die Zahl der gefälschten Euro-Noten hat in den vergangenen Monaten zugenommen: Im zweiten Halbjahr 2013 wurden 353.000 „Blüten“ entdeckt und damit elf Prozent mehr als im ersten Halbjahr, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag in Frankfurt am Main mitteilte.
Im gesamten Jahr 2013 zogen Polizei, Handel und Banken 670.000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr. Das waren rund 36.000 mehr als im ersten Halbjahr und 26 Prozent mehr als 2012.
Am häufigsten gefälscht wird der 20-Euro-Schein: Mit 43 Prozent ist laut EZB beinahe jeder zweite Fälschung ein Zwanziger. 35 Prozent des Falschgelds sind 50-Euro-Noten. Zusammen sind dies drei Viertel der Blüten. Auch die Zahl der gefälschten Zehn-Euro-Noten nahm zu.
Fast alle falschen Euro-Noten wurden der EZB zufolge innerhalb der Euro-Zone entdeckt. Nur 1,5 Prozent des Falschgelds tauchte demnach in einem EU-Land außerhalb der Euro-Zone auf. Außerhalb der EU seien nur 0,5 Prozent der gefälschten Scheine ermittelt worden.
In Deutschland wurden im Verlauf des vorigen Jahres insgesamt 39.000 falsche Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen – das sind sechs Prozent weniger als 2012. Rein rechnerisch entfielen damit fünf falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Dabei kamen insbesondere weniger gefälschte 20-Euro-Noten in Umlauf.
Zugleich gelangten 2013 deutlich weniger falsche 200-Euro-Scheinen in Umlauf als im vorausgegangenen Jahr. Allerdings stieg wie auch im gesamten Euro-Raum die Zahl der Zehn-Euro-Blüten.
Die Gefahr, mit einer Blüte in Kontakt zu kommen, sei für Verbraucher jedoch weiterhin sehr niedrig, betonte die Notenbank: „Angesichts der Tatsache, dass tagtäglich über 15 Milliarde echte Euro-Geldscheine im Umlauf sind, ist diese Zahl sehr gering.“
Smaragdzahl verändert die Farbe
Die EZB will nun auf die steigende Zahl von Geldfälschungen mit der Einführung eines neuen Zehn-Euro-Scheins reagieren. Denn die am Montag von EZB-Direktor Yves Mersch in Frankfurt vorgestellte Note verfügt über zusätzliche Sicherheitsmerkmale. Sie soll am 23. September in Umlauf kommen.
Wie bei dem im Mai 2013 eingeführten Fünf-Euro-Schein erscheint im Hologramm und im Wasserzeichen der Note Europa, eine Gestalt der griechischen Mythologie. „Die neuen Banknoten sind nicht nur sicherer, sondern auch einfacher zu prüfen“, betonte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele.
Um es den Fälschern schwerer zu machen, weisen die neuen Scheine der Europa-Serie auf der Vorderseite eine sogenannte Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.