Razzia im gesamten Bundesgebiet: Das Bundeskriminalamt durchsuchte die Räume am Gerhart-Hauptmann-Platz. Die HSH soll der Mafia eine Windkraftanlage finanziert haben.

Hamburg. Hausdurchsuchung mitten in der Hamburger Innenstadt: Das Bundeskriminalamt hat am Dienstag die Räume der HSH Nordbank am Gerhart-Hauptmann-Platz durchsucht und Unterlagen beschlagnahmt.

Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens fänden bundesweit entsprechende Maßnahmen in 20 Objekten in Bayern, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein statt, erklärte die zuständige der Staatsanwaltschaft Osnabrück. An diesen Aktionen seien neben dem Bundeskriminalamt die Landeskriminalämter Bayern und Niedersachsensowie die Zentrale Polizeidirektion Hannover mit insgesamt mehr als 200 Einsatzkräften beteiligt.

Die Staatsanwaltschaft sprach von Maßnahmen zur Beweissicherung. Betroffen seien unter anderem ein Windkraftanlagenhersteller und eine Landesbank. Die Ermittlungen richteten sich gegen die Geschäftspartner dieser Gesellschaften. Wegen der internationalen Bezüge fänden Durchsuchungsmaßnahmen auch in Österreich statt, erklärte die Staatsanwaltschaft weiter.

Die Maßnahmen seien das vorläufige Ergebnis eines seit Februar 2013 vom Bundeskriminalamt unter Leitung der Staatsanwaltschaft Osnabrück geführten Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Unterstützung einer ausländischen kriminellen Vereinigung.

Die Beschuldigten stünden im Verdacht, mit Hilfe ihrer Unternehmen in Deutschland, Italien, San Marino und der Schweiz Gelder einer sogenannten ´Ndrangheta-Gruppierung gewaschen zu haben, so die Staatsanwaltschaft weiter. Außerdem sollen sie Gesellschaftsanteile an der Betreibergesellschaft eines Windparks für diese kriminelle Vereinigung übernommen haben, um so deren Beteiligung zu verschleiern.

Nach Darstellung des Nachrichtenmagazins „Spiegel" geht es um einen um einen Kredit von 225 Millionen Euro, den die HSH Nordbank dem italienischen Unternehmen im Jahr 2006 gewährt haben soll.

Die HSH Nordbank bestätigte, dass am Dienstagmorgen Staatsanwaltschaft und Ermittlungsbehörden an den Standorten Kiel und Hamburg Zugang zu ihren Geschäftsräumen im Zusammenhang mit einer Untersuchung gegen Dritte erhalten haben. „Die Ermittlungen richten sich nicht gegen die HSH Nordbank, nicht gegen aktive oder ehemalige Mitarbeiter, Vorstände oder Organe des Hauses“, erklärte Rune Hoffmann, Sprecher der HSH Nordbank. Das Bankhaus kooperiere „vollumfänglich mit den Behörden“.