Die Makler setzen auf gute Geschäfte im zweiten Halbjahr. Im ersten Halbjahr wurden rund 220.000 Quadratmeter neu an Bürofläche vermietet. Die Leerstandsquote sinkt auf 7,2 Prozent.

Hamburg. Am Hamburger Büroimmobilienmarkt geht es weiter aufwärts. „Trotz fehlender Großanmietungen im zweiten Quartal konnte das erste Halbjahr mit einem leichten Plus beendet werden“, sagt Heiko Fischer, Niederlassungsleiter des internationalen Maklerunternehmens CBRE in Hamburg. Insgesamt wurden in der ersten Jahreshälfte 218.500 Quadratmeter (m2) in der Hansestadt neu vermietet. Das ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von drei Prozent. „Der Hamburger Markt zeigte sich weitestgehend robust gegenüber konjunkturellen Schwankungen der Euro-Zone“, sagt Fischer.

Viele Unternehmen suchen neue Standorte oder vergrößern sich am bisherigen Firmensitz. So hat Siemens am Berliner Tor nach Angaben des Maklerunternehmens Engel & Völkers 2000m2 Fläche hinzugemietet. Auch Reemtsma mietete am Standort Bahrenfeld weitere 3000 m2 an. „Einige internationale Bereiche des Unternehmens wurden hier in Hamburg konzentriert. Außerdem wollen wir mehr Platz für die bisherigen Mitarbeiter“, sagt eine Reemtsma-Sprecherin.

Auch für den weiteren Jahresverlauf sind die Makler optimistisch. Die meisten Mietverträge wurden im Flächensegment zwischen 250m2 und 700m2 abgeschlossen. Vermietungen von mehr als 10.000m2 Fläche blieben in den vergangenen drei Monaten aus. Die Anmietung von Philips Deutschland von 14.000 Quadratmetern am Flughafen erfolgte bereits im ersten Quartal. „In den kommenden Monaten rechnen wir mit dem einen oder anderen interessanten Abschluss in diesem Segment“, sagt Sami Steinbach, Vorstand des Maklerunternehmens Angermann. Für das Gesamtjahr sei ein Flächenumsatz zwischen 450.000m2 und 500.000m2 realistisch. „Das gute Halbjahresergebnis auf dem Hamburger Büromarkt, die stabilen Aussichten zur Geschäftslage der Hamburger Unternehmen und eine nennenswerte Anzahl an Gesuchen mit größeren Flächen lassen einen positiven Jahresverlauf erwarten“, sagt Andreas Rehberg, Geschäftsführer von Grossmann & Berger.

Hamburgs gefragtester Bürostandort ist die City Süd. Knapp 28 Prozent des gesamten Neuvermietungsvolumens entfällt auf diesen Standort, der inzwischen die City mit einem Anteil von 16,4 Prozent deutlich hinter sich gelassen hat. „Das Dreieck zwischen Spaldingstraße, Amsinckstraße und Heidenkampsweg gilt als der innere Kern der City Süd und zieht immer mehr Firmen an“, sagt Oliver Horstmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial. Zwei Drittel der Büroflächen der City Süd befinden sich in diesem Bereich. Deutsche Bahn, die Baumarktkette Praktiker und der Reiseveranstalter Öger Tours haben sich dort schon niedergelassen.

„Die Firmen schätzen die zentrale Lage zur Innenstadt, die gute Erreichbarkeit für die Mitarbeiter und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagt Horstmann. „Die Mieten liegen hier rund zwei Euro pro m2 unter der statistischen Durchschnittsmiete von 13,40 Euro pro m2 für den Gesamtmarkt“, sagt Horstmann. Die Aufwertung der City Süd als Firmenstandort vollzieht sich schon seit Jahren. Seit dem Jahr 2009 hat sich das Vermietungsvolumen an diesem Standort fast verdoppelt.

Die zweitgrößte Anmietung im ersten Halbjahr entfällt auf eine Berufsgenossenschaft. Details wollen die Makler noch nicht nennen. Nach Informationen des Abendblatts handelt es sich dabei um die gesetzliche Unfallversicherung VBG, die für ihre Hauptverwaltung und die Bezirksverwaltung neue Standorte sucht. Während die Hauptverwaltung in einen Neubau in Barmbek ziehen soll, soll die Bezirksverwaltung in der City Süd verbleiben. Die Unfallversicherung will sich erst zu den Plänen äußern, wenn das Bundesversicherungsamt den Umzügen auch zugestimmt hat.

Nach Angaben von Engel & Völkers hat sich der Leerstand in Hamburg von 7,4 auf 7,2 Prozent verringert. Dennoch stehen noch knapp eine Millionen m2 an Bürofläche leer. Die Durchschnittsmiete beträgt 13,40 Euro/m2. Das sind 30 Cent weniger als 2012. Die Spitzenmiete beträgt 24 Euro/m2.