Erneut waren 120 Servicemitarbeiter im Ausstand. Sie fordern einen einheitlichen Haustarifvertrag. Erstmals beteiligten sich auch Pflegekräfte an dem Streik.

Hamburg Im Tarifstreit an den Asklepios Kliniken Hamburg erhöht Ver.di den Druck. Am Donnerstag waren nach Angaben der Gewerkschaft erneut 120 Service-Mitarbeiter im Ausstand. Auch 30 Pflegekräfte aus dem AK Altona beteiligten sich. Erstmals waren Beschäftigte aus anderen Bereichen zu einem Solidaritätsstreik aufgerufen worden. Ver.di fordert einen Haustarifvertrag für die 900 Mitarbeiter der Asklepios Services Hamburg GmbH. Der Klinikkonzern lehnt das ab.

Noch während die Kundgebung vor AK Georg lief, begann eine Aufsichtsratssitzung des Unternehmens, an dem die Stadt Hamburg mit 25,1 Porzent beteiligt ist. Hilke Stein, Ver.di-Bereichtsleiterin Gesundheit und Mitglied in dem Kontrollgremium, hatte zuvor vor den Streikenden die prekären Arbeitsbedingungen bei der ASH kritisiert. Ein Teil des Unternehmensgewinns stehe den Servicebeschäftigen zu. Ver.di will unter anderem Einstiegslöhne von 9,50 Euro und 10,60 Euro sowie eine Jahressonderzahlung von 900 Euro durchsetzen.Der Hamburger Verdi-Chef Wolfgang Abel sagte angesichts der zahlreichen Streiks in der Hansestadt. Hamburg sei keine Hochburg streikwütiger Arbeitnehmer, aber eine Stadt, „in der sich die Arbeitnehmer nicht die Butter vom Brot nehmen ließen“.

In den Kliniken herrscht nach inzwischen vier Warnstreiks der Beschäftigen in den Bereichen Reinigung, Logistik, Haustechnik und Wachdienst erhebliche Unruhe. Auch weil sich erstmals Beschäftigte, die nach dem Krankenhaustarif bezahlt werden, an dem Solidariätsstreik beteiligt hatten. Das ist nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts aus dem Jahr 2007 auch in Zeiten der Friedenspflicht möglich. Die Versorung der Patienten sei durch einen Notdienst gewährleistet gewerden, sagte Gewerkssekretär Björn Krings. „Wir hoffen, dass unser Signal richtig verstanden wird und die Arbeitgeber uns ein entsprechendes Angebot machen“, sagte Krings. Ansonsten werde Ver.di den Arbeitskampf bei der ASH und die Solidaritätsstreiks in den einzelnen Krankenhäusern weiter ausdehnen.