Während der angeschlagene Blackberry-Hersteller RIM ein Plus verzeichnen kann, leiden Apple-Papiere unter Berichte über schlechte Absätze.

New York. Verkehrte Smartphone-Welt: Der Aktienkurs von Apple ist am Montagabend erstmals seit elf Monaten unter 500 Dollar gefallen, die des angeschlagenen Blackberry-Herstellers Research in Motion (RIM) legte hingegen um mehr als zehn Prozent zu.

Grund für die Bedenken der Anleger waren unbestätigte Berichte über schlechte Absätze des neuen iPhone 5. Auch Samsung, Apples größter Rivale auf dem Smartphone-Markt, setzte das wertvollste Unternehmen der Welt unter Druck und verkündete Rekordverkaufszahlen für sein Galaxy S.

Ob die Sorgen, dass Apple mit seinem iPhone möglicherweise den Zenit erreicht hat, begründet sind, ist aber unklar. Das US-Unternehmen selbst will erst am 23. Januar eine Markteinschätzung abgeben, wenn es seine Zahlen für die vergangenen drei Monate – und damit das lukrative Weihnachtsgeschäft – veröffentlicht. Das Quartal war das erste, in dem das iPhone 5 über den gesamten Zeitraum zum Verkauf stand.

Sowohl das „Wall Street Journal“ als auch die japanische Zeitung „Nikkei Times“ hatten berichtet, dass Apple seine Bestellungen von iPhone-5-Bildschirmen für das erste Quartal halbiert habe. Gewährsleute sagten den beiden Blättern, dass die Nachfrage nach dem neuesten iPhone-Modell nicht den Erwartungen entsprochen habe. Auch für andere Bauteile seien Bestellungen bei Zulieferern aufgehoben worden.

Nach den Berichten fiel der Kurs der Apple-Aktie erstmals seit Februar 2012 unter 500 Dollar, schloss schließlich aber knapp darüber bei 501,75 Dollar. In den vergangenen Monaten hatten die Papiere des Unternehmens ohnehin dramatisch an Wert eingebüßt. Nach einem Höchststand von 705,07 Dollar am Tag nach der Veröffentlichung des iPhone 5 verlor die Aktie seither fast 30 Prozent.

Viele Smartphone-Nutzer waren von den Upgrades des iPhone in den vergangenen Jahren enttäuscht gewesen. Immer mehr wechselten zu Geräten, die auf dem Android-Betriebssystem von Google laufen. Besonders Samsung hat davon profitiert. Das südkoreanische Unternehmen teilte am Montag mit, dass es in den vergangenen drei Jahren mehr als 100 Millionen Stück der Galaxy-S-Smartphones verkauft habe. Das iPhone brauchte fast vier Jahre, um diese Rekordmarke zu erreichen.

Und auch RIM, das in den kommenden Wochen sein neues Handy mit dem Betriebssystem Blackberry 10 in den Handel bringen will, könnte nach Hoffnung vieler Anleger von einer Schwäche Apples profitieren. Zumindest am Montag legte die Aktie des kanadischen Unternehmens um 10,3 Prozent zu.