Ob Spiele, Bücher, Videos oder Downloads: 75 Prozent der geprüften Internetseiten erfüllen nicht die Verbrauchervorschriften.

Brüssel. Wer seine Weihnachtsgeschenke im Internet kaufen will, sollte aufpassen: Mehr als drei Viertel aller Verkaufsseiten in der Europäischen Union für digitale Musik, Bücher, Spiele oder Videos patzen offenbar beim Verbraucherschutz.

Die Kunden müssen sich durch ein Dickicht von Vertragsklauseln klicken, um herauszufinden, wieviel sie das Ganze schließlich kosten wird, und Kinder werden häufig durch angeblich kostenlose Spiele zum Kauf verleitet.

Das hat die EU-Kommission bei einer europaweiten Untersuchung herausgefunden. „Ein Viertel aller Webseites geben Verbrauchern nicht die Identität des Händlers und die E-Mail-Adresse bekannt - das macht Nachfragen nach dem Kauf natürlich unmöglich“, sagte EU-Verbraucherkommissar Tonio Borg, der die Ergebnisse am Donnerstag in Brüssel vorstellte.

Lücken gebe es auch bei Garantien. Zudem würden gerade Kinder oft mit kostenlosen Spielen gelockt, bei denen aber später Kosten drohen.

Die EU-Kommission hat in Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden 333 Angebote aus allen 27 EU-Staaten außer Irland geprüft. Auch kommerzielle Webseiten aus Norwegen und Island waren dabei. Von den 26 untersuchten Shops in Deutschland empfehlen die Experten die Hälfte zur weiteren Prüfung.

Die nationalen Überwachungsbehörden sollen nun Kontakt zu den betroffenen Unternehmen aufnehmen, damit sie zu den Vorwürfen Stellung nehmen oder ihre Webseiten korrigieren, so Borg.