In den 17 Ländern suchten im Oktober 18,7 Millionen Menschen einen Job. Das waren 173.000 Arbeitslose mehr als im September.

Luxemburg/Brüssel. Die Finanz- und Schuldenkrise in der Eurozone hat die Zahl der Arbeitslosen einen neuen Höchststand erreicht. Im Oktober waren in den 17 Euro-Ländern 18,7 Millionen Menschen ohne Job – so viele wie noch nie seit Einführung des Euro.

Das entsprach einer Quote von 11,7 Prozent, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Im September hatte die Quote noch 11,6 Prozent betragen. Vor einem Jahr hatte die Quote 10,4 Prozent erreicht. Besonders hart traf die Krise die Arbeitsmärkte in Südeuropa, wo zum Teil jeder vierte Bürger keine Stelle hatte.

Dramatisch sieht die Lage in Griechenland und Spanien aus. Die höchste Arbeitslosenquote im Oktober hatte laut Eurostat Spanien mit 26,2 Prozent. In Griechenland lag sie nach den jüngsten verfügbaren Zahlen vom August bei 25,4 Prozent. In beiden Ländern hatte weit mehr als die Hälfte der unter 25-Jährigen keine Arbeit.

Auch in Italien hat die Arbeitslosigkeit den höchsten Stand seit über einem Jahrzehnt erreicht. Die um jahreszeitliche Schwankungen bereinigte Arbeitslosenquote stieg im Oktober von 10,8 auf 11,1 Prozent, wie das nationale Statistikamt Istat am Freitag mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der monatlichen Datenerhebung im Januar 2004. Eine höhere Zahl hatte es zuletzt Anfang 1999 gegeben, damals gab es allerdings nur Quartalsdaten.

Italien steckt seit Mitte 2011 tief in der Rezession. Die EU-Kommission, die OECD und der Internationale Währungsfonds sagen der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone für 2012 jeweils einen Konjunktureinbruch von mehr als zwei Prozent voraus. Die Schuldenkrise und der harte Sparkurs der Regierung trüben vor allem die Aussichten junger Menschen ein. Die Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen kletterte von September auf Oktober von 35,9 auf 36,5 Prozent und erreichte damit ein Rekordhoch.

Die niedrigsten Arbeitslosenquoten – nach dem ILO-Standard - gab es in Österreich (4,3 Prozent), Luxemburg (5,1 Prozent), Deutschland (5,4 Prozent) und den Niederlanden (5,5 Prozent).

Seit Anfang vergangenen Jahres klettert die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Euro-Währungsraum stetig. Experten zufolge dürfte sich die Lage wegen der Schuldenkrise weiter verschlechtern.