Alles über sechs Prozent mehr ist Abzocke, mahnt der Bund der Energieverbraucher
Berlin. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat die teilweise massiven Strompreiserhöhungen scharf kritisiert. "Viele Stromversorger liegen mit ihrer Erhöhung deutlich über der Erhöhung der Erneuerbare-Energien-Umlage", sagte Altmaier. Dies sei "schwer zu verstehen". Die Preise an der Strombörse seien "seit dem letzten Jahr auf breiter Front gesunken".
Im Schnitt verlangen die Versorger etwa zwölf Prozent mehr. Der Hamburger Marktführer Vattenfall erhöht seine Preise um rund 12,9 Prozent. Konzernsprecher Stefan Kleimeier sagte, man gebe nur höhere Kosten durch staatliche Abgaben weiter. "Gestiegen sind vor allem die Umlage zum Ausbau der erneuerbaren Energien und die Nutzungsentgelte für das Stromnetz." Vattenfall kaufe den Strom mittel- und langfristig ein, Schwankungen an der Strombörse hätten da keine Auswirkungen. Ähnlich äußerte sich der Hamburger Anbieter LichtBlick, der seine Preise um 11,5 Prozent erhöht. Der Bund der Energieverbraucher warnt dagegen in der "Bild" vor Abzocke: "Die Konzerne reden sich mit den Mehrkosten durch die Energiewende raus." Gerechtfertigt wären nur sechs Prozent Preisaufschlag. Stattdessen seien es "unverschämte" zwölf Prozent. "Die Kunden werden dreist abkassiert."