EU-weit sind 22,6 Prozent der jungen Menschen ohne Job, hierzulande beträgt die Quote nur 7,9 Prozent. Krisenländer besonders betroffen.
Wiesbaden. Im Vergleich mit anderen EU-Ländern ist der deutsche Jobmarkt für junge Menschen derzeit am sichersten. Nirgendwo in der EU gibt es nach Auswertungen der Statistikbehörde Eurostat so wenig erwerbslose Menschen zwischen 15 und 24 Jahren. Im Juni waren das in Deutschland 350.000 Menschen oder 7,9 Prozent der Altersgruppe.
„Damit war in der EU nahezu jeder vierte junge Mensch, der arbeiten wollte und konnte, ohne Arbeit“, erklärten die Statistiker am Freitag in Wiesbaden anlässlich des Internationalen Tags der Jugend (12. August). Insgesamt waren dies fast 5,5 Millionen junge Menschen.
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Der Wert ist gegen den europäischen Trend im Vergleich zum Vorjahr noch einmal gesunken. Deutschland ließ damit auch die Nachbarländer Österreich und die Niederlande hinter sich, die vor einem Jahr noch niedrigere Quoten vorweisen konnten. Der EU-Durchschnitt beträgt aktuell 22,6 Prozent und liegt damit 1,4 Punkte höher als im Juni 2011.
Dramatische Anstiege mussten die ohnehin schon gebeutelten Krisenstaaten in Südeuropa verkraften. In Griechenland kletterte die Quote um fast 9 Punkte auf den EU-Spitzenwert von 52,8 Prozent. Auch in Spanien (plus 6,8 Punkte) war bei einer Quote von 52,7 Prozent mehr als jeder zweite junge Mensch erwerbslos.
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Die Daten werden nach Parametern der Internationalen Arbeitsorganisation ILO erhoben und unterscheiden sich von den Angaben der deutschen Arbeitsagentur zur Arbeitslosigkeit. Nach den ILO-Standards gilt als erwerbslos, wer weniger als eine Stunde in der Woche arbeitet, in den letzten vier Wochen einen Job gesucht hat und eine Stelle innerhalb von zwei Wochen antreten könnte. Die Angaben stammen aus stichprobenartigen Befragungen und spiegeln daher die Einschätzung der Betroffenen selbst.
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Bereits im Juli hatte die ILO vor einer folgenschweren Zunahme der Arbeitslosigkeit in der Eurozone gewarnt. Ohne politische und wirtschaftliche Gegenmaßnahmen drohen der UN-Sonderorganisation zufolge in den nächsten vier Jahren weitere 4,5 Millionen Jobs verloren zu gehen. Die Zahl der Arbeitslosen in den 17 Staaten der Eurozone würde dadurch von derzeit insgesamt 17,4 Millionen auf rund 22 Millionen anwachsen, warnte die ILO in einer Studie.
Mit Material von dpa/Reuters