Laut IWF haben deutsche Banken stärker als andere Geld in Irland investiert. Im krisengeplagten Land liegen Kredite in Milliardenhöhe.

Deutsche Banken sind nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) stärker als andere ausländische Kreditinstitute im krisengeschüttelten Irland engagiert. Sie haben dort Kredite in Höhe von 113 Milliarden Euro vergeben, wie aus einem in Washington veröffentlichten Bericht des IWF hervorgeht.

Dies entspreche 1,8 Prozent ihres Kapitals. Britische Banken sind demnach mit umgerechnet 107 Milliarden Euro in Irland engagiert, US-Banken mit 47 Milliarden Euro. Zwischen 2003 und 2007 hat eine Immobilienblase den Finanzsektor Irlands aufgebläht. Damals verdoppelte sich nahezu die Zahl der Kredite, die Privatleute meist zur Finanzierung von Eigenheimen aufnahmen.

Inzwischen ist die Immobilienblase allerdings geplatzt, zahlreiche Bankkunden können ihre Kredite nicht mehr angemessen bedienen. Laut IWF gibt es bei mehr als jedem zehnten Immobilienkredit einen Zahlungsrückstand von drei Monaten oder mehr. Dies könne sich noch verschärfen, erklärte der Währungsfonds. Der IWF hatte am Donnerstag einen auf drei Jahre Laufzeit ausgelegten Kredit in Höhe von 22,5 Milliarden Euro für Irland freigegeben.

Er ist Teil eines 85 Milliarden Euro schweren Rettungspakets, an dem auch die EU beteiligt ist. Dieses war Ende November von EU und IWF ausgehandelt worden. Im Gegenzug brachte die Regierung in Dublin ein umstrittenes umfangreiches Sparpaket auf den Weg, um sein wegen der Bankenkrise explodiertes Haushaltsdefizit wieder in den Griff zu bekommen.

Quelle: Welt Online