Beschäftige in normalen Arbeitsverhältnissen haben die Krise gut überstanden. Leiharbeiter und befristete Arbeiter verloren oft ihren Job.
In der Wirtschaftskrise haben in Deutschland vor allem Leiharbeiter und Beschäftigte mit befristeten Arbeitsverträgen ihren Job verloren. Die Zahl der Zeitarbeitnehmer ging im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent auf 560.000 zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Zahl der befristet Beschäftigten sank demnach um 3,3 Prozent auf gut 2,6 Millionen. „Diese Entwicklung macht deutlich, dass vor allem Zeitarbeit und befristete Beschäftigung von den Unternehmen als Mittel genutzt wurden, flexibel auf die konjunkturellen Veränderungen zu reagieren“, erklärten die Statistiker.
Dies führte laut Statistischem Bundesamt dazu, dass vor allem die Zahl sogenannter atypischer Beschäftigter um 1,7 Prozent zurückgegangen sei. Dazu zählen Leiharbeiter, befristet und geringfügig Beschäftigte sowie Teilzeitbeschäftigte mit weniger als 20 Stunden pro Woche. Kaum verändert hat sich hingegen die Anzahl der Menschen in Normalarbeitsverhältnissen, die unbefristet in Vollzeit oder in Teilzeit von mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten und nicht Leiharbeiter sind: Sie stieg 2009 minimal um 0,3 Prozent. Trotz des Rückgangs der atypischen Beschäftigung im vergangenen Jahr hat sie insgesamt allerdings deutlich zugenommen: Von 1999 bis 2009 stieg die Zahl der so beschäftigten Arbeitnehmer von 19,7 auf 24,8 Prozent aller Beschäftigten.
Männer und Frauen waren dabei der Statistikbehörde zufolge sehr unterschiedlich betroffen. Insgesamt sank demnach die Zahl der beschäftigten Männer um 1,5 Prozent. Deutlich stärker betroffen waren dabei die atypisch Beschäftigten (minus 5,1 Prozent) als die Männer in Normalarbeitsverhältnissen (minus 0,9 Prozent). Die Zahl der beschäftigten Frauen stieg hingegen um 1,2 Prozent. Als Grund nannten die Statistiker, dass von der Krise vor allem Branchen mit typischen Männerberufen betroffen waren, wie etwa der Maschinenbau oder die Autokonzerne.