Bis 2018 soll sich die Zahl der Deutschen, die über die Weltmeere schippern, verdoppeln. Hamburger Hapag-Lloyd setzt auf Familien mit Kindern.
Berlin/Hamburg. Dem boomenden Kreuzfahrtmarkt kann auch die Krise nichts anhaben: Zum ersten Mal waren 2009 mehr als eine Million Deutsche auf Kreuzfahrt. Damit hat sich die Zahl der Seereisenden in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht, geht aus der jährlichen Umfrage des Deutschen Reiseverbands (DRV) hervor, die am Donnerstag bei der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin vorgestellt wurde.
„Der Boom bei den Hochsee-Kreuzfahrten wird noch Jahre anhalten“, ist Sebastian Ahrens sicher, der Sprecher der Geschäftsführung von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Hintergrund dafür ist, dass sich immer mehr der 40 Millionen Pauschalreisende jährlich für Seereisen entscheiden. „Der Durchschnittspreis pro Tag ist seit Jahren mit 200 Euro pro Tag konstant“, sagte der Hamburger Kreuzfahrtexperte Helge H. Grammerstorf. Vorteile an Bord seien, dass die Verpflegung und Unterhaltungsangebote eingeschlossen seien. Die Freizeitangebote sei zudem so umfangreich geworden, dass viele Passagiere gar nicht mehr von Bord gingen. „Wir gehen davon aus, dass sich die Zahl der Passagiere bis 2018 auf zwei Millionen erhöht“, sagt Grammerstorf, der Inhaber der Hamburger Beratungsfirma SeaConsult.
Bei Hapag-Lloyd gehen derzeit auch immer mehr Familie mit Kindern an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Columbus“. Für den Nachwuchs bietet die Reederei dabei extra Menüs, Spiele und Ausflüge an. Hapag-Lloyd setzt derzeit vier Kreuzfahrer ein, darunter die „Europa“, die als luxuriösestes Schiff weltweit gilt. Eine Ausweitung der Flotte möglicherweise auch durch einen Neubau schließt Ahrens nicht aus. „Wir beschäftigen uns mit dem Thema. Es gibt aber noch nichts Unterschriftsreifes“, sagte der Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten-Chef.