818 Meter - das höchste Gebäude der Welt wird nach mehreren Verschiebungen doch noch eingeweiht. Der Büroturm kostet drei Milliarden Euro.
Dubai. Das Emirat Dubai zeigt Flagge in der Krise. Am kommenden Montag will das Scheichtum am Persischen Golf das höchste Gebäude der Welt einweihen, den 818 Meter hohen Wohn- und Büroturm Burj Dubai. Die Eröffnung war mehrfach verschoben worden.
Ob sie in dieser Zeit überhaupt stattfindet, erschien noch Ende November äußerst fraglich. Seinerzeit hatte Dubai um Zahlungsaufschub von einigen Monaten für sein hoch verschuldetes Staatsunternehmen Dubai World gebeten. Es ging dabei um sechs von insgesamt 59 Milliarden Dollar Schulden von Dubai World. Das Moratorium verunsicherte Börsenteilnehmer weltweit und weckte die Furcht vor einer Fortsetzung der Finanzmarktkrise. Kurz darauf gab Abu Dhabi Dubai Finanzhilfen von zehn Milliarden Dollar.
Beide Scheichtümer gehören zu den Vereinigten Arabischen Emiraten. Deren Außenminister erklärte vergangene Woche, die Krise sei überwunden. Die Märkte hatten sich nach dem Schritt von Abu Dhabi wieder beruhigt. Allerdings bleiben Zweifel, ob die Emirate, vor allem Dubai, ihre ehrgeizigen Wachstumspläne so fortsetzen können, wie sie es in den vergangenen Jahren taten. Dazu zählen einerseits die Immobiliengroßprojekte wie der Burj Dubai und die künstlichen Inselgruppen vor der Küste des Scheichtums. Auf starkes Wachstum setzt Dubai aber auch in der Logistik- und Luftfahrtbranche. Die Fluglinie Emirates zählt zu den am stärksten expandierenden Airlines der Welt. Emirates ist der größte Kunde für das weltgrößte Passagierflugzeug Airbus A380, dessen Innenausstattung in Hamburg montiert wird.
Am Bau des gigantischen Burj Dubai waren ebenfalls etliche deutsche Untenehmen und Experten beteiligt. So lieferten ThyssenKrupp und ein Partnerunternehmen rund 400 Tonnen Edelstahl für die Fassade des Turms. Das vom US-Architekten Adrian Smith konzipierte Gebäude mit seinen 160 Stockwerken hat nach offiziellen Angaben aus Dubai umgerechnet rund drei Milliarden Euro gekostet.
Die Einweihung am 4. Januar fällt zusammen mit dem vierten Amtsjubiläum des Scheichs Mohammad bin Rashid al-Maktoum, Chef der Herrscherfamilie von Dubai. Er ist zugleich Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate.
Nicht nur mit der Einweihung des Burj Dubai will das Emirat gute Stimmung bei Anlegern erzeugen. Auch die Arbeiten an den künstlichen Inseln, die zwischenzeitlich gestoppt worden waren, werden laut der Nachrichtenagentur Dubai News nun fortgesetzt.