Irland und Schweden stehen auf der Wachstumsliste. In Deutschland ist der Ausbau der Kette aber gebremst.
Frankfurt. Der Pharmahändler Celesio will mit seiner Apotheken-Marke DocMorris das Auslandsgeschäft in Europa kräftig ausbauen. „Wir nutzen die Marke für eine europäische Expansion“, sagte Konzernchef Fritz Oesterle der Tageszeitung „Die Welt“ vom Donnerstag. Nach dem Einstieg in Irland würden im Januar in Schweden die ersten Apotheken eröffnet. Die Stuttgarter planen nach früheren Angaben in Schweden etwa 20 bis 30 DocMorris-Apotheken im Jahr zu starten. In Deutschland kommt Celesio mit DocMorris dagegen nicht so schnell voran wie ursprünglich gedacht. „Wir werden unsere Zielmarke nicht im geplanten Zeitraum erreichen“, sagte Oesterle. Die ursprünglichen Planungen sahen 500 DocMorris-Apotheken bis Ende 2011 vor, kürzlich war Oesterle jedoch zurückgerudert und hatte die Zielmarke erst für 2015 als erreichbar bezeichnet. „Hier haben wir in der Vergangenheit nicht ausreichend deutlich gemacht, wie Apotheker von der Marke DocMorris profitieren können, und zwar mehr als wenn sie als Einzelkämpfer arbeiten“, sagte Oesterle. Der Konzern hofft, dass sich künftig mehr Apotheken unter das Dach der Marke DocMorris begeben.
Das Konzept für die DocMorris-Apotheken will Celesio bis Ende des Jahres überarbeiten. Im Januar werde es dann vorgestellt, sagte Oesterle. „Das neue Konzept setzt auch verstärkt auf Eigenmarken – und zwar europaweit“, sagte der Celesio-Chef. Dabei hat der Konzern einen sich verändernden Gesundheitsmarkt im Blick. „Rezeptfreie Arzneimittel, Wellness-Artikel, Nahrungsergänzungsmittel werden an Bedeutung gewinnen“, sagte der Manager. Diesen Bereich wolle Celesio in den DocMorris-Apotheken verstärkt angehen.
Für das Geschäftsjahr 2010 zeigte sich der Celesio-Chef optimistisch: „Das aktuelle Geschäftsjahr war sicherlich eines mit besonderen Vorzeichen. Für 2010 bin ich zuversichtlich, zumindest soweit wir das heute beurteilen können.“ Dabei werde Celesio auch von seiner Expansion in den brasilianischen Pharmagroßhandel profitieren. Mit der Übernahme der Panpharma in diesem Jahr war der Konzern mit einem Schlag zum führenden Pharmagroßhändler in dem Land aufgestiegen.