Wer beim Textildiscounter Kik arbeitet und Schulden hat, riskiert viermal im Jahr, aufzufliegen. So oft ruft die Kik-Personalabteilung nämlich Daten über die Kreditwürdigkeit der Belegschaft ab.
Frankfurt/Main. Der Textil-Discounter Kik überprüft einem Zeitungsbericht zufolge regelmäßig die private Finanzlage seiner Mitarbeiter mithilfe eines externen Unternehmens. Wie der Bonner „General-Anzeiger" aus Rhauderfehn/Ostfriesland aus einem internen Schreiben der Kette zitierten, fragt die Kik-Personalabteilung „viermal jährlich, und zwar im März, im Juni, September und Dezember“ Daten wie die Kreditwürdigkeit der Belegschaft bei der Wirtschaftsauskunftei Creditreform ab.
Über die Ergebnisse solcher Anfragen hätten die Kik-Verkaufs- und Bezirksleiter „automatisch im Folgemonat eine Auswertung“mit allen Mitarbeitern erhalten, für die ein negativer Eintrag vorliege. Kik rechtfertigte die Überprüfungen gegenüber den Zeitungen damit, dass sie „sowohl dem Schutz des Unternehmens als auch dem Schutz der Arbeitnehmer“ dienten.
Es gehe darum, Beschäftigte mit negativen Einträgen „nicht in sensiblen Bereichen“ wie etwa an der Kasse einzusetzen, erklärte eine Kik-Sprecherin. Der Textil-Discounter erhalte bei solchen Anfragen jedoch ausschließlich Informationen über „negativ gemeldete Mitarbeiter“.
Regelmäßige Anfragen bei der Auskunftei seien schon lange nicht mehr erfolgt, erklärte die Kik-Sprecherin. Dennoch hole der Discounter dort nach wie vor Informationen über seine Mitarbeiter ein. Mittlerweile erfolgten die Anfragen aber „nicht pauschal über den gesamten Mitarbeiterstamm“, sondern orientierten sich „am berechtigten Interesse und der Tätigkeit des Mitarbeiters“, erklärte die Kik-Sprecherin.