Nach der umfassenden Personalrochade im Zuge der Datenaffäre ist der neue Bahnchef Rüdiger Grube bei der Suche nach Nachfolgern fündig geworden. Es ist Zeit für den Neuanfang.

Berlin. Der Personalchef des Mischkonzerns Evonik, Ulrich Weber, soll neuer Personalvorstand werden, wie Aufsichtsratskreise bestätigten. Weber wird damit Nachfolger von Arbeitsdirektor und Ex-Gewerkschaftschef Norbert Hansen.

Zugleich solle er aber auch die Funktion von Personalmanagerin Margret Suckale übernehmen, die bei der Transporttochter DB Mobility and Logistics für Personal verantwortlich war. Neuer Vorstand für den Bereich Recht und Compliance wird demnach der Daimler-Manager Gerd Becht. Ein Bahnsprecher lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.

Der Jurist Weber war seit 2001 Vorstand beim Evonik-Vorgänger RAG, unter dessen Dach auch die Steinkohleförderung gebündelt war. Bei der RAG war der heutige Bahn-Aufsichtsratschef Werner Müller über Jahre Vorstandschef. Müller leitete die RAG unter Abspaltung der Kohleförderung auch in den neuen Konzern Evonik über.

Suche nach Nachfolger für Logistikvorstand

Der 59-jährige Weber soll den Kreisen zufolge nun wie Becht bei der nächsten Aufsichtsratssitzung am 25. Mai bestellt werden. Seine Auswahl ist den Kreisen zufolge eng mit den Gewerkschaften abgestimmt worden, die traditionell einen großen Einfluss bei der Bahn haben.

Vorgänger Hansen war erst 2008 auf Drängen des damaligen SPD-Vorsitzenden Kurt Beck von der Gewerkschaft Transnet im Vorfeld des geplanten Börsengangs in den Bahnvorstand gewechselt. Hansen ist seit Längerem erkrankt.

Anders als Suckale und Logistikvorstand Norbert Bensel wurde Hansen ausdrücklich nicht wegen der Datenaffäre abgelöst. Für Bensel, der fast die Hälfte des Bahn-Umsatzes verantwortete, wird noch ein Nachfolger gesucht.