Reparaturen sind teuer, viele Fahrer ziehen deshalb freie Werkstätten vor. Aber Vorsicht! Sechs Tipps, wie Sie seriöse Anbieter erkennen.

Für viele Autofahrer war es noch vor kurzem selbstverständlich, ihren Wagen in einer Markenwerkstatt warten zu lassen. Doch in Zeiten, in denen das Geld knapper wird, kommen auch die Werkstattkosten auf den Prüfstand.

Schon seit mehreren Jahren wandern Kunden von den Vertragswerkstätten ab: Kamen die freien Werkstätten 2004 auf etwa 40 Prozent aller Service- und Reparaturarbeiten, so waren es 2007 bereits 46 Prozent. Wie aber unterscheidet man eine gute von einer schlechten Werkstatt?

Tipp 1: "Eine gute Werkstatt erkennt man zum Beispiel an der Annahme des Fahrzeugs und der Erklärung der Arbeiten", sagt Helmut Blümer, Sprecher des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in Bonn. In einem ordentlichen Betrieb wird die Annahme direkt am Fahrzeug vorgenommen. Dort schaut sich der Meister den Wagen an und bespricht mit dem Halter die Arbeiten.

Tipp 2: Eine ausführliche Absprache ist Gold wert. Es sollte gleich geklärt werden, was zu tun ist, wenn unerwartete Mängel auftauchen. Und es sollte festgehalten werden, dass die Werkstatt über weitere Reparaturen zunächst den Kunden telefonisch informieren und sein Okay einholen sollte. Auch eine Preisobergrenze wird besser besprochen.

Tipp 3: Vor der Abholung sollte eine Probefahrt mit dem Auto gemacht worden sein am besten vom Meister. Wer ganz sicher gehen will, ob das wirklich geschehen ist, merkt oder notiert sich den Kilometerstand des Wagens bei der Abgabe in der Werkstatt. So lässt sich hinterher schon anhand der zusätzlich absolvierten Strecke ablesen, ob das Auto wirklich Probe gefahren wurde.

Tipp 4: Geiz ist nicht geil. Sonderangebote sollten kein Kriterium sein, um sich für eine Werkstatt zu entscheiden. "Auch Betriebe, die mit kostenlosen Kurz-Checks werben, müssen ihr Geld verdienen vom Draufzahlen kann niemand leben", sagt Hermann Schenk. Vielmehr holten solche Betriebe die Kosten durch andere Arbeiten wieder rein. Auch wenn für die Dauer der Reparatur kostenlos ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung gestellt wird, rät Schenk zu überlegtem Handeln dadurch entstehen dem Betrieb ebenfalls Kosten, die wieder erwirtschaftet werden müssen.

Tipp 5: Die angegebenen Stundensätze sind laut Experten nicht prinzipiell ein Hinweis darauf, ob eine Werkstatt teuer oder günstig ist. So sind in Innenstädten die angesetzten Reparaturpreise nicht selten höher als auf dem Land, weil die Betriebe auch höhere Kosten für die Miete oder die Pacht aufbringen müssen. Die möglichen Preisdifferenzen sind daher recht groß: Laut dem ZDK liegen die Stundensätze zwischen etwa 40 und 120 Euro.

Tipp 6: Wenn Sie doch einmal Ärger haben, kann eine Schiedsstelle helfen jedenfalls dann, wenn es sich um einen Mitgliedsbetrieb der Kfz-Innung handelt, erläutert der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe in Bonn. Die Arbeit der Schlichtungsstellen ist für den Kunden kostenlos. Der Kfz-Betrieb ist an die Entscheidung dabei gebunden, dem Kunden steht danach immer noch der Weg zum Gericht offen.