Bislang schien die Krise die Deutschen kaum zu berühren. Jetzt sind die Zukunftsängste einer Studie zufolge aber sprunghaft gestiegen: Zwei von drei fürchten um den Job.
Nürnberg. Die Angst um den Arbeitsplatz ist die derzeit größte Sorge der Deutschen. Zugleich habe die Beunruhigung über die allgemeine wirtschaftliche Situation deutlich zugenommen, wie aus der am Freitag veröffentlichten Studie des Marktforschungsinstituts GfK „Challenges of Europe“ hervorgeht. Demnach ist für rund 57 Prozent der deutschen Befragten die Arbeitsplatzproblematik das derzeit wichtigste Thema. Im Vorjahr gaben dies noch 53 Prozent an.
Laut GfK hätten sich damit 20 Jahre nach dem Mauerfall die Sorgen in Ost und West angenährt. Während im Westen 55 Prozent der befragten die Arbeitslosigkeit als größtes Problem nannten (2008: 51 Prozent), war die Besorgnis in Ostdeutschland mit 63 Prozent unverändert hoch.
Derweil erhöhte sich der Anteil derer, die sich vor dem Hintergrund von Bankenkrise und Rezession um die wirtschaftliche Stabilität sorgten, binnen Jahresfrist deutlich von 7 auf 36 Prozent. Anders als in den Vorjahren zeigten sich hierbei die Westdeutschen insgesamt beunruhigter. Dagegen rückten die Themen Bildungspolitik, Inflation, Altersversorgung, Kriminalität und Umweltschutz teils deutlich in den Hintergrund.
Niederlänger haben wenig Angst um ihre Jobs
Arbeitslosigkeit und Wirtschaftsentwicklung sind auch die dominierenden Themen in Europa. Allerdings gibt es laut Studie deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Während rund zwei Drittel der Spanier die Arbeitslosigkeit als größtes Problem ansahen, war dies nur für rund sieben Prozent der Niederländer die Hauptsorge. Insgesamt bezeichneten 39 Prozent der Europäer dies jedoch als das beunruhigendste Thema.
Die unsichere konjunkturelle Entwicklung brannte rund 29 Prozent der Befragten unter den Nägeln. Für rund 43 Prozent der Briten war dies das wichtigste Thema, ihnen stimmten jedoch nur 13 Prozent der Franzosen zu. Für die Studie hatte die GfK nach eigenen Angaben im Februar und März rund 12 500 Verbraucher aus zehn europäischen Ländern befragt. Grundlage war die Frage nach den drängendsten Problemen. Es habe keine vorgegebenen Antwortmöglichkeiten gegeben, hieß es.