Autobauer VW hat seine Personalplanung für die Ferien abgeschlossen. Sommer-Sonderschichten sind nötig. Der neue Golf 7 wird mit Spannung erwartet.

Wolfsburg. Sommer-Sonderschichten halten einen Teil der Belegschaft an den deutschen VW-Standorten auch in den Werksferien auf Touren. Betriebsrat und Management vereinbarten für alle wichtigen Produktionsstätten zusätzliche Einsätze für Kollegen, die während der Urlaubszeit (30. Juli bis 19. August) arbeiten wollen.

Grund ist neben der hohen Autonachfrage auch der mit Spannung erwartete Anlauf des Golf 7. "Wir machen uns fit für den Start“, hieß es am Montag aus Wolfsburg. "Die normale Produktion wird im August runtergefahren, aber es sind jede Menge Experten gefragt.“

Der neue Golf ist das erste Modell der VW-Kernmarke, das auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) basiert. Dank der MQB-Technik soll die Fertigung einheitlicher und kostengünstiger werden, die Premiere im größten europäischen Autokonzern machte Audi mit seinem neuen A3.

Im VW-Stammwerk Wolfsburg kommen nach Unternehmensangaben rund 5000 Beschäftigte und damit fast ein Zehntel der Stammbelegschaft zum Einsatz. Etliche davon kümmerten sich um den Golf-7-Start, der für die zweite August-Woche erwartet wird: "An einer Linie arbeitet die Frühschicht am Umbau der Fertigung“, berichtete eine Sprecherin.

Neben den letzten Vorbereitungen für die seit Jahren wichtigste Neuheit – der Golf ist das „Brot-und-Butter-Modell“ von Volkswagen - laufe der Betrieb auch in der Montage teilweise weiter. Gleiches gelte für die Kunststoff- und Lenkstangen-Fertigung sowie für das Wolfsburger Kunden- und Auslieferungszentrum Autostadt.

An anderen deutschen Standorten leisteten Teile der Belegschaft in ähnlichem Umfang freiwillige Mehrarbeit. "In Emden haben wir bei den Schichten dieselbe Fahrweise wie in Wolfsburg“, sagte ein Sprecher. In Osnabrück werde weiterhin am Golf Cabriolet gearbeitet – und die Kollegen stellten sich auf die für Herbst geplante Überlaufproduktion des Porsche Boxster ein: "Die Zeit wird nun dafür genutzt.“

Auch die sächsischen VW-Werke gönnen sich nur bedingt eine größere Verschnaufpause. In Chemnitz geht die Motorenfertigung mit bis zu 500 Beschäftigten weiter, wie das Unternehmen bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte. Außerdem sollen Bauprojekte auf dem Gelände vorankommen, in Zwickau wird die Endmontage der Autos umgestellt.

Viel zu tun gibt es nicht zuletzt für die Mannschaft in den VW-Komponentenwerken. In Kassel, wo das Direktschaltgetriebe DSG entsteht, werde auch während der eigentlichen Urlaubszeit "weitgehend durchgearbeitet“, hieß es. Ähnlich sehe es im Motorenwerk Salzgitter aus. Auch das Werk Braunschweig sei im üblichen Urlaubskorridor wegen der weltweiten Lieferströme und Konzern-Vernetzung gut ausgelastet.

Ferienjobber sollen in Wolfsburg in diesem Jahr in angrenzenden Bereichen, in der Regel aber nicht in der Produktion selbst zum Zuge kommen. "Besonders für den Golf brauchen wir zunächst einmal die Profis aus der Stammbelegschaft“, sagte eine Sprecherin. (abendblatt.de/dpa)