Der „falsche Fuffziger“ ist für Verbraucher kaum ein Problem. Im ersten Halbjahr kassierte die Polizei 18.975 falsche Geldscheine ein.
Frankfurt/Main. Die Falschgeldzahlen in Deutschland bleiben niedrig. 18.975 Euro-Blüten zogen Polizei, Handel und Banken im ersten Halbjahr dieses Jahres aus dem Verkehr. Das waren nach Angaben der Bundesbank vom Montag gut sechs Prozent weniger Fälschungen als in den sechs Monaten zuvor (20.204) und fast genauso wenige wie in der ersten Jahreshälfte 2011 (18.852).
Der rückläufige Trend setzte sich auch nach den Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) fort: Demnach wurden weltweit in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 251.000 Blüten sichergestellt, davon der Löwenanteil (97,5 Prozent) in den 17 Euroländern.
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„Die Polizei hat exzellente Arbeit geleistet und auch die Präventionsarbeit der Bundesbank trägt Früchte“, erklärte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele die seit Jahren rückläufigen Falschgeldzahlen. „Im Handel und in der Bevölkerung ist ein hohes Sicherheitsempfinden vorhanden. Die Menschen haben ein Gespür dafür, was eine echte Banknote ist.“ Durch aufmerksames Fühlen, Sehen, Kippen könnten Verbraucher die Masse der Fälschungen erkennen.
Nach Angaben der Bundesbank entstand im ersten Halbjahr durch falsche Banknoten wie im Vorjahreszeitraum ein Schaden von rund 1,1 Millionen Euro. Inzwischen setzen Fälscher vor allem auf 20-Euro- Scheine: Vier von zehn (41 Prozent) in Deutschland entdeckte Falschnoten fallen in diese Kategorie. Der „falsche Fuffziger“ kommt noch auf einen Anteil von 34 Prozent. Fast identisch sind die Größenordnungen in den EZB-Zahlen: Im ersten Halbjahr 2012 entfielen demnach 77 Prozent aller Fälschungen auf 20- und 50-Euro-Scheine.
Die Währungshüter betonten: Verglichen mit der Anzahl echter im Umlauf befindlicher Euro-Geldscheine – durchschnittlich 14,6 Milliarden Banknoten in der ersten Jahreshälfte 2012 – sei der Anteil der Fälschungen nach wie vor sehr gering. In Deutschland entfallen rein rechnerisch pro Jahr fünf Falschnoten auf 10 000 Einwohner.
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Die meisten gefälschten Banknoten, die Fahnder in Deutschland einzogen, stammten aus Werkstätten in Südeuropa und Südosteuropa. „In Deutschland gibt es eigentlich fast nur Gelegenheitsfälscher, die aber keine großen Mengen Falschgeld in Umlauf bringen“, erklärte Martin Weber, Sachverständiger für Banknotenfälschungen im Nationalen Analysezentrum der Bundesbank in Mainz.
Bei den sichergestellten Falschmünzen setzte sich der rückläufige Trend fort: 22 405 nachgemachte Münzen – zu 80 Prozent 2-Euro-Stücke - wurden von Januar bis Ende Juni 2012 in Deutschland aus dem Verkehr gezogen und damit deutlich weniger sowohl als im zweiten Halbjahr 2011 (25 243) wie auch im ersten Halbjahr 2011 (27 480).