Berlin. Der Chef des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hat die Europäische Zentralbank (EZB) für ihre Entscheidung gelobt, den Geschäftsbanken fast 500 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. „Ich glaube, dass der Geldregen der EZB ein wichtiger Schritt gegen die Krise ist“, sagte er der Nachrichtenagentur dapd. „Ob uns das vollständig durch das Jahr trägt, müssen wir abwarten“, schränkte er mit Blick auf 2012 ein. „Aber die Konsolidierung an den Finanzmärkten könnte bedeuten, dass wir den Jahresanfang ruhiger erleben als vielleicht gedacht.“ Die Zinsen für italienische Staatsanleihen waren infolge der Geldschwemme am Mittwoch gesunken.

„Sie bekommen nun für ein Prozent Geld und können jetzt auch in Staatsanleihen gehen“, sagte Hüther weiter. „Wir haben ja schon gesehen, dass sich dadurch die Nachfrage erhöht und die Zinsen für Spanien und Italien runtergegangen sind. Sie bekommen 4,5 Prozent für die spanischen Anleihen und zahlen nur 1 Prozent – ja, damit kann ich schon etwas anfangen.“

Auf die Frage, ob die Euro-Krise nun vorbei sei, sagte er: „Nein, das wäre noch ein bisschen früh. Das ist ja noch nicht das Eigenkapital, das die Banken bis zum 30. Juni erhöhen müssen, sondern erst dann, wenn sie Geschäfte mit dem Geld machen.“ (dapd/abendblatt.de)