Hilfe aus China reicht nicht aus. Am Freitag entscheidet ein Gericht, ob das freiwillige Sanierungsverfahren beendet werden soll.

Stockholm. Der Autohersteller Saab hat mit chinesischer Hilfe Schulden bei der Staatskasse beglichen, kämpft aber weiter mit akuter Insolvenzgefahr. Wie Unternehmenssprecher Eric Geers am Dienstag im Rundfunksender SR mitteilte, sind vom Autohersteller Youngman 3,4 Millionen Euro (31 Millionen Kronen) bereitgestellt worden.

Offen blieb, ob und wann Saab die seit zwei Wochen überfälligen Löhne und Gehälter für die 3500 Beschäftigten im Stammwerk Trollhättan auszahlen kann. Hierfür benötigt das Unternehmen nach Medienangaben etwa 100 Millionen Kronen.

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Saab muss außerdem bis spätestens Donnerstag (15. Dezember) vor einem Gericht im westschwedischen Vänersborg einen glaubhaften Geschäftsplan vorlegen, um die drohende Insolvenz abzuwenden. Der bisherige Zwangsverwalter Guy Lofalk hatte in der Vorwoche den Abbruch des noch freiwilligen Sanierungsverfahrens mit Gläubigerschutz wegen Aussichtslosigkeit beantragt. Er handelte dabei gegen den Willen des bisherigen Mehrheitseigners Victor Mulller aus den Niederlanden. Das Gericht will am Freitag seine Entscheidung bekanntgeben.

Muller will das Unternehmen mit Youngman sowie mit Bankenhilfe aus China weiterführen. Bei Saab laufen seit mehr als acht Monaten wegen leerer Kassen keine Autos mehr vom Band. Die Zeitung „Svenska Dagbladet“ meinte am Dienstag, dass die schwedische Marke mit ihren hochwertigen, aber auch hochpreisigen Autos nur noch eine „mikroskopische Chance“ zum Überleben habe. Ein Unternehmenssprecher war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. (dpa/abenblatt.de)