Vorausgesetzt der Trend der vergangenen Quartale halte an, werde die Deutsche Post mittelfristig über überschüssige Liquidität verfügen.

Hamburg. Den Aktionären der Deutschen Post winkt angesichts gut laufender Geschäfte möglicherweise eine Sonderdividende. Vorausgesetzt der Trend der vergangenen Quartale halte an, werde die Deutsche Post mittelfristig über überschüssige Liquidität verfügen, sagte Post-Finanzchef Larry Rosen der "Financial Times Deutschland“ (Montag). Die hohen Bargeld-Reserven würden dem Dax-Konzern zwar eine höhere Kreditwürdigkeit bescheren, ihn aber auch einschränken.

Ende September hatte die Deutsche Post Barmittel von 2,8 Milliarden Euro und einen operativen Cashflow von 1,1 Milliarden Euro ausgewiesen. Nun könnte über eine Sonderdividende ein Teil an die Aktionäre zurückfließen. Außerdem stehen die Finanzierung der Pensionsverpflichtungen, Investitionen ins laufende Geschäft sowie Zukäufe auf dem Programm. Infrage kämen aber lediglich kleinere, ergänzende Übernahmen, sagte Rosen.

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Noch höhere Bargeldbestände als zuletzt sind bei der Post eher unerwünscht, da es den Konzern in eine bessere Ratingkategorie katapultieren würde. Die Agentur Standard & Poor’s bewertet die Post derzeit mit "BBB+“. Damit fühle die Post sich wohl, es spiegele eine angemessene Bilanzstruktur wider, sagte Rosen.

Anders als für die Staaten der Euro-Zone ist für Konzerne ein besseres Rating ab einem gewissen Niveau nicht unbedingt erwünscht. Zwar sichert die bessere Bewertung eine günstigere Finanzierung. Doch die Liquidität muss dann ständig vorgehalten werden, um das bessere Rating zu sichern. Das Geld könnte nicht investiert werden - andernfalls würde eine Rückstufung drohen. (dpa)