Die Zahl der Arbeitslosen ist im November auf 2,713 Millionen gesunken. Das waren 24.000 Menschen ohne Job weniger als im Vormonat.

Hamburg. Die Zahl der Arbeitslosen ist im November auf 2,713 Millionen gesunken. Das waren 24.000 Menschen ohne Job weniger als im Vormonat, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Die Quote ging um 0,1 Punkte auf 6,4 Prozent zurück. Im November waren 214.000 Menschen weniger auf Jobsuche als ein Jahr zuvor.

„Der deutsche Arbeitsmarkt profitiert von der bisher guten wirtschaftlichen Entwicklung“, sagte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt. Im November sei keine Eintrübung zu erkennen. „Die Arbeitslosigkeit geht zurück, die Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachsen weiter, und die Nachfrage nach Arbeitskräften ist gestiegen.“

Weniger Arbeitslose in Hamburg und Schleswig-Holstein

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Norden weiter rückläufig. In Schleswig-Holstein und Hamburg waren im November weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im Oktober. Offiziell waren im nördlichsten Bundesland 95.100 Menschen ohne Job, wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Kiel mitteilte. Das waren 676 weniger als im Oktober (minus 0,7 Prozent) und 3.565 weniger als vor einem Jahr (minus 3,6 Prozent).

Die Arbeitslosenquote betrug im November 6,6 Prozent. Im Oktober hatte sie bei 6,7 Prozent, vor einem Jahr bei 6,9 Prozent gelegen. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in Schleswig-Holstein unverändert hoch“, sagte Thomas Letixerant, Geschäftsführungsmitglied der Regionaldirektion.

Als Beleg wertete er die 58.200 sozialversicherungspflichtigen Stellenangebote, die seit Jahresbeginn gemeldet wurden. Das waren 5.600 oder 10,7 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg mit Stand September von 842.700 auf 862.600. „Seit September 2008, dem Jahr vor der Wirtschaftskrise, sind in Schleswig-Holstein 33.800 zusätzliche Jobs entstanden“, sagte Letixerant. Das bedeutet einen Zuwachs von 4,1 Prozent. Der westdeutsche Durchschnitt lag bei 3,5 Prozent.

In Hamburg waren im November offiziell 66.774 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 2.022 weniger als im Oktober (minus 2,9 Prozent) und 2.375 weniger als vor einem Jahr (minus 3,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug im November 7,2 Prozent. Im Oktober hatte sie wie auch vor einem Jahr bei 7,4 Prozent gelegen.

„Die Stimmung am Hamburger Arbeitsmarkt ist gut: Die Beschäftigung steigt weiterhin, Unternehmen suchen vermehrt neue Mitarbeiter, und die Arbeitslosigkeit geht zurück“, sagte der operative Geschäftsführer in der Agentur für Arbeit Hamburg, Hans-Martin Rump. Die Arbeitslosenquote weise den niedrigsten Wert des Jahres aus, der Bestand von 66.800 Erwerbslosen sei der geringste seit November 1993 mit 65.500.

Positiv ist laut Rump auch die Entwicklung bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Sie erreichte im September mit 853.600 Stellen den Jahreshöchststand. Das waren 19.600 oder 2,4 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Treiber für diesen Zuwachs waren die Versicherungs- und Finanzdienstleistungen (plus 6,9 Prozent), das Gastgewerbe (plus 4,7 Prozent), das Gesundheits- und Sozialwesen (plus 4,6 Prozent) und der Handel (plus 2,4 Prozent).

Arbeitslosigkeit in Bayern geht weiter zurück

Erstmals seit vier Jahren ist die Arbeitslosigkeit in Bayern auch im Monat November gesunken. Im abgelaufenen Monat waren rund 220.000 Menschen im Freistaat als erwerbslos gemeldet, etwa 1.400 weniger als im Monat zuvor, wie die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte.

Die Arbeitslosenquote liegt damit wie im Oktober bei 3,3 Prozent. Nach Angaben der Agentur bedeuten diese Zahlen den niedrigsten Arbeitslosenbestand in einem November seit dem Jahr 1991. Zur gleichen Zeit des Vorjahres hatte die Arbeitslosenquote bei 3,8 Prozent gelegen.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern, Ralf Holtzwart, machte „die milde Witterung, vor allem aber die gute Auftragslage der Unternehmen“ für den erneuten Rückgang der Erwerbslosenzahlen verantwortlich. Insbesondere Frauen und junge Menschen hätten von der Entwicklung profitieren können, sagte Holtzwart.

Arbeitsministerin Christine Haderthauer (CSU) nannte die November-Zahlen erfreulich. Getrübt werde die Freude jedoch durch den angekündigten Stellenabbau bei E.on, Nokia Siemens Networks und die Insolvenz des Druckmaschinenherstellers Manroland. „Jetzt wird sich zeigen, ob verantwortungsvolles Unternehmertum tatsächlich gelebt wird“, sagte Haderthauer. In den betreffenden Unternehmen müssten rasch sozialverträgliche Lösungen gefunden werden.

In mehr als der Hälfte aller bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte lag die Arbeitslosenquote erneut unter drei Prozent. Nach der Definition der Arbeitsagentur ist in diesen Regionen damit Vollbeschäftigung erreicht.

Die niedrigste Arbeitslosigkeit im gesamten Freistaat wurde im Landkreis Eichstätt registriert. Hier liegt die Quote bei 1,0 Prozent. Die Stadt Nürnberg verzeichnete mit einer Quote von 7,1 Prozent erneut die höchste Arbeitslosenquote in Bayern.

Arbeitslosigkeit in Berlin sinkt auch im November

Die Zahl der Arbeitslosen in Berlin ist im November weiter gesunken. Die Quote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 12,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 12,6 Prozent. 210 946 Menschen waren ohne Arbeitsplatz – das waren 4926 weniger als im Oktober und 4199 weniger als im November des vergangenen Jahres.

Im Ländervergleich blieb die Bundeshauptstadt Schlusslicht. Im Nachbarland Brandenburg sah es mit 9,8 Prozent etwas besser aus: Dort lag die Zahl der Erwerbslosen leicht unter dem ostdeutschen Durchschnitt von 10,2 Prozent. Deutschlandweit ging die Quote im Vergleich zum Vormonat erneut um 0,1 Punkte auf 6,4 Prozent zurück. Bayern ist das Bundesland mit der geringsten Arbeitslosigkeit. Die Quote liegt dort bei 3,3 Prozent.

Die Zahl der offenen Stellen lag in Berlin bei 18 048, das waren 6221 mehr als vor einem Jahr. „Erfreulich ist, dass auch Arbeitslose aus den Jobcentern inzwischen deutlich stärker von der anhaltend guten wirtschaftlichen Entwicklung profitieren“, sagte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion.

Die Zahlen legen nahe, dass neue Arbeitsplätze in der Hauptstadt vor allem an Neu-Berliner gehen. Denn im September lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 32 900 über dem Vorjahreswert. Sie wuchs damit viel stärker als die Arbeitslosigkeit sank.

Wieder weniger Brandenburger arbeitslos

Die Zahl der Arbeitslosen in Brandenburg sinkt weiter. Im November waren 130 517 Menschen erwerbslos, das waren 166 weniger als im Oktober und 1543 weniger als im November des vergangenen Jahres. Damit blieb die Quote im Vergleich zum Oktober unverändert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verringerte sich leicht von 9,9 Prozent auf 9,8 Prozent.

Damit liegt Brandenburg leicht unter dem ostdeutschen Durchschnitt von 10,2 Prozent. Deutschlandweit ging die Quote im Vergleich zum Vormonat erneut um 0,1 Punkte auf 6,4 Prozent zurück. Bayern ist das Bundesland mit der geringsten Arbeitslosigkeit. Die Quote liegt dort bei 3,3 Prozent.

Die Zahl der offenen Stellen lag bei 10 108, das waren 2197 mehr als vor einem Jahr. „Die Zahl der gemeldeten Stellen bei den Arbeitsagenturen zeigt, dass weiterhin gute Chancen für Arbeitslose bestehen“, sagte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg. (dpa/dapd/abendblatt.de)