Weil es inzwischen weniger wahrscheinlich sei, dass der Staat im Notfall die Landesbanken retten wird, stufte die Ratingagentur Moody's die Bonität der LBBW sowie der BayernLB, der NordLB und der Bremer Landesbank um drei Noten ab.
Frankfurt/Stuttgart. Die Ratingagentur Moody’s hat die Landesbank Baden-Württemberg deutlich abgewertet. Sie stufte am Mittwochabend die Bonität der LBBW sowie der BayernLB, der NordLB und der Bremer Landesbank um drei Noten ab. Bei der Helaba, der HSH und der SaarLB ging es um zwei Stufen nach unten. Schlechtere Noten seitens der Ratingagenturen bedeuten im Normalfall höhere Refinanzierungskosten für Banken. Da die Eigentümerstrukturen bei Landesbanken höchst unterschiedlich sind und damit auch die Refinanzierung muss dies hier nicht unbedingt gelten.
Es sei inzwischen weniger wahrscheinlich, dass der Staat die größtenteils noch im Besitz der Länder oder öffentlichen Einrichtungen befindenden Häuser stützen wird, erklärte Moody’s. Der Grund dafür seien die neuen Regeln zur Abwicklung von Banken in Deutschland, denen zufolge auch Eigentümer von Anleihen stärker an möglichen Verlusten beteiligt werden sollen. Die Neubewertung der Landesbank-Anleihen stehe in keinem Zusammenhang mit der aktuellen Schuldenkrise in der Eurozone.
Das Modell der Landesbanken, die meistens im Eigentum der Länder und der jeweiligen Sparkassen sind, steht seit Jahren unter anderem wegen des hohen Einflusses der Politik in der Kritik von Experten und Ratingagenturen. Seit dem Wegfall der sogenannten Gewährträgerhaftung, die den Landesbanken eine Absicherung der Kredite über den Staat garantiert hatte, im Jahr 2005 stehen sie unter Druck. Dazu kam wie bei der BayernLB und der WestLB eine Reihe von hausgemachten Problemen, so dass viele Landesbanken in der Finanzkrise 2008 mit staatlichem Geld gerettet werden mussten. Die EU-Kommission hatte im Gegenzug strenge Auflagen erlassen. (dpa)