Massiver Einbruch beim großen Versicherer: Die Allianz verlor beim Überschuss im dritten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahr 85 Prozent.

München. Europas größter Versicherer, die Allianz, ist von der Schuldenkrise schwer getroffen. Das belegen die Zahlen des dritten Quartals. Der Konzern verbuchte unter dem Strich zwischen Juli und September nur noch einen Überschuss von 196 Millionen Euro, 85 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, teilte der Dax-Konzern am Freitag in München mit. Im dritten Quartal 2010 standen noch etwa 1,3 Milliarden in den Büchern.

Schuld an dem massiven Einbruch sind vor allem Abschreibungen auf Finanzbeteiligungen, ein höherer Steuersatz und die Wertverluste griechischer Staatsanleihen. Damit liegt die Allianz noch deutlich unter der Marke von rund 550 Millionen Euro, die Finanzexperten erwartet hatten. Weil fast die Hälfte der Belastungen außerhalb des operativen Geschäfts verbucht werden, blieb der operative Gewinn mit 1,9 Milliarden Euro aber überraschend nur sieben Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück.

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Das operative Ergebnis schrumpfte im Quartalsvergleich um 7,3 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro. Vor allem niedrigere Erträge aus Anlagen in der Lebens- und Krankenversicherung drückten der Mitteilung zufolge auf das Geschäft. Trotz der durchwachsenen Zahlen bekräftigte der Konzern seinen Ausblick für 2011 und will operativ 2011 rund 8 Milliarden Euro verdienen.