Deutschlands größte Stadtwerke planen eine gemeinsame Strom-Allianz. Investitionen in Höhe von zehn Milliarden Euro sind bereits geplant.

Berlin/Brüssel. Es ist eine Kampfansage der besonderen Art: Deutschlands acht größte Stadtwerke wollen eine gemeinsame Strom-Allianz schließen und den mächtigen Energieriesen RWE, Eon, Vattenfall und EnBW die Stirn bieten. Die Stadtwerke formieren sich unter dem Namen 8KU und kündigen umfangreiche Investitionen in die Stromerzeugung an: „Wir sind als 8KU in der Lage, in zehn Jahren zehn Milliarden Euro zu investieren und damit zehn Gigawatt Kraftwerksleistung zu bauen“, sagte der Koordinator Thomas Prauße der „Financial Times Deutschland“. Der Gruppe gehören unter anderen die Versorger in Hannover, Frankfurt, Mannheim und Köln an.

Auftrieb bekommt die Initiatie durch die Energiewende. Denn: Ein großer Teil des Investitionspakets soll in den Ausbau erneuerbarer Energien fließen. Besonders die Windkraft steht im Fokus, betont Prauße. Allerdings wünscht sich die Initiative durchaus mehr Unterstützung von der Politik: "Die Projekte liegen in den Schubladen. Was uns fehlt, ist Planungssicherheit auch bei den Durchführungsbestimmungen."

Hintergrund: Bislang dominieren die großen Energiekonzerne den Erzeugungsmarkt allein. Deutschlands Kommunalversorger sind bei der Stromerzeugung also stark auf die Konzerne angewiesen. Dennoch: Beim Stromverkauf haben sie mit über 50 Prozent einen entscheidenden Marktanteil. Kommt jetzt also die Wende am Strommarkt? Fakt ist: Erstmals sagen die großen Kommunalversorger eine konkrete Investitionshöhe zu, die Planungen werden konkret. Die Summe würde reichen, um ein Zehntel der gesicherten Kraftwerksleistung Deutschlands zu ersetzen. Die Leistung entspricht etwa der von acht großen Kernkraftwerken.