Microsoft hat Skype gekauft. Es ist die größte Übernahme in der Geschichte des Konzerns und kostet Microsoft stolze 8,5 Milliarden Dollar.

Brüssel. Microsoft übernimmt Skype: Die Mega-Fusion ist 8,5 Milliarden Dollar schwer und jetzt offiziell perfekt. „Gemeinsam sind wir nun in der Lage, die Zielmarke von einer Milliarde Benutzer täglich zu erreichen“, sagte der bisherige Skype-Chef Tony Bates. Jetzt gehört er zur Microsoft-Chefetage. Der Windows-Riese Microsoft, der auch die Spielekonsole Xbox anbietet, will Skype in seine verschiedenen Produkte integrieren. Die Übernahme ist rekordträchtig: Sie gilt als größter Zukauf in der Firmengeschichte von Microsoft. Letztendlich lag der Preis für die Übernahme drastisch höher als die Summen, die bisherige Käufer für Skype auf den Tisch gelegt hatten.

Skype war 2003 gegründet und zwei Jahre später von der Online-Handelsplattform Ebay gekauft worden. Der Dienst passte jedoch nicht so recht ins Geschäft des Internet-Auktionshauses. 2009 gab das Auktionshaus seine Mehrheiten an Finanzinvestoren abgegeben. Bei Skype können Nutzer untereinander kostenlos über das Internet telefonieren, auch mit Videoübertragung. Geld verdient das Unternehmen vor allem mit günstigen Anrufen in das herkömmliche Telefonnetz. Der Dienst hat nach eigenen Angaben mehr als 600 Millionen registrierte Nutzer weltweit. Microsoft hatte zuletzt nur noch 170 Millionen aktive Kunden genannt. Skype hatte im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von auf 860 Millionen Dollar einen Verlust von 7 Millionen Dollar gemacht. Auf Skype lasten Schulden.

Der IT-Gigant Microsoft stand jahrelang im Fokus der Brüsseler Kartellwächter: In mehreren Verfahren ging es um die dominierende Stellung des Windows-Betriebssystems. Die EU-Kommission verhängte gegen Microsoft mehrfach hohe Bußgelder. Im Frühjahr hatte Microsoft seinerseits über die Benachteiligung seiner Suchmaschine Bing durch den Marktführer Google bei der EU geklagt. Auch die Skype-Übernahme war zunächst vo Kartellrechtlichen Problemen begleitet.

(abendblatt.de/dpa)