Brüssel wird den Zusammenschluss der beiden Börsen nach Angaben aus EU-Kreisen wohl nur unter Auflagen genehmigen.

Frankfurt. Bei der EU-Kommission mehrt sich die Kritik an der geplanten Fusion von Frankfurter und New Yorker Börse. „In diesem besonderen Fall sind wir besorgt, dass ein sehr starker Player den Derivatemarkt in Europa monopolisieren könnte“, sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Donnerstag in einer Rede beim europäischen Finanzforum im polnischen Breslau (Wroclaw). Almunia machte klar, dass die obersten Kartellwächter nicht zulassen werden, dass die neue Super-Börse Konkurrenten den Zugang erschweren oder die Flexibilität der Nutzer einschränken werde. „Wir werden den Fall sehr genau prüfen“, fügte der Kommissar hinzu. Die Kommission will Mitte Dezember eine Entscheidung bekanntgeben.

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Brüssel wird den Zusammenschluss nach Angaben aus EU-Kreisen wohl nur unter Auflagen genehmigen. Denkbar seien Vorgaben für den Derivatehandel, wo die neue Super-Börse die Nummer eins in Europa würde. Das Kalkül der Deutschen Börse, Brüssel könnte die Fusion mit der US-Börse NYSE Euronext einfach durchwinken, scheint nicht aufzugehen. Die beiden Unternehmen wollen bis Jahresende zum größten Börsenbetreiber der Welt fusionieren. Als oberste Kartellbehörde muss die EU-Kommission den Schritt genehmigen. Erst vor wenigen Tagen hatte die Behörde Berichte dementiert, wonach Brüssel auf harte Auflagen für die Börsenfusion verzichten werde.

(abendblatt.de/dpa)