Berlin rechnet mit knapp 10 Millionen Euro Umsatz während des Besuchs. Hotels in Freiburg und Erfurt bereits jetzt ausgebucht.

Die deutsche Tourismusbranche hofft auf ein gesegnetes Geschäftsjahr. Der angekündigte Besuch von Papst Benedikt XVI. soll bei Hotels, Gaststätten und Einzelhandel die Kassen klingeln lassen. So rechnen etwa die Städte Berlin, Erfurt und Freiburg mit zahlreichen Besuchern, die auch über mehrere Tage hinweg untergebracht werden müssen. Aus aller Welt werden Gäste erwartet, die zu den Messen des katholischen Kirchenoberhaupts anreisen.

Auch die Deutsche Bischofskonferenz hofft auf gute Geschäfte. Sie verkaufen im Kontext des Papst-Besuchs die offiziellen Souvenirs. Auf diese Weise soll ein Teil der Reise vom 22. bis 25. September refinanziert werden. Der viertägige Besuch kostet die katholische Kirche nach eigenen Angaben etwa 25 Millionen bis 30 Millionen Euro. Der Verkauf von Tassen, T-Shirts und Kugelschreibern über den offiziellen Onlineshop sei schon Wochen vor dem Besuch gut angelaufen, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp. Der meiste Umsatz werde aber erst an den Verkaufsständen während der Veranstaltungen selbst gemacht.

Im traditionell besucherstärksten Monat September ist die Berliner Tourismusbranche sowieso schon gut ausgelastet. Der Papstbesuch dürfte den Andrang auf die Hotelbetten und Gastronomiebetriebe deutlich verschärfen, vermutet Christian Tänzler, Sprecher der Berlin Tourismus Marketing GmbH „visitBerlin“. Im Durchschnitt werden im September 450.000 Berlin-Besuchern erwartet. Zusätzlich kommen etwa 50.000 Papst-Besucher und Sportler dazu, die schon etwas früher zum Berlin-Marathon anreisen. Für die Berliner Wirtschaft dürften sich die Kurzurlauber lohnen, die knapp zehn Millionen Euro in die Kassen der Hotels, Restaurants, Händler und Verkehrsbetriebe spülen werden.

In Freiburg sind freie Hotelzimmer bereits jetzt rar. Gemeinsam mit der Erzdiözese sei deshalb eine Privatzimmerbörse ins Leben gerufen worden. Die Stadt rechne mit etwa 80.000 Gläubigen, die durchschnittlich zwischen 39 und 75 Euro pro Tag ausgeben. Darüber hinaus erhofft sich die Tourismusförderung durch den Werbeeffekt des Events in Zukunft mehr Touristen.

Auch auf der nächsten Station der Papstreise, Erfurt , sind schon jetzt alle Hotels ausgebucht. Zimmer gibt es nur noch in der Umgebung. Auch da seien die Buchungen bereits sehr gut angelaufen, sagt eine Stadtsprecherin. Ein vergleichbares Großereignis habe es in der Stadt noch nie gegeben, weshalb Prognosen zu Einnahmen schwierig seien. (abendblatt.de/dpa)