Die Hamburger Wirtschaft setzt auf die Chancen der Energiewende. Das zeigt eine neue Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young. Drei Viertel der befragten Manager begrüßen darin den von der Bundesregierung beschlossenen schnellen Atomausstieg, mehr als die Hälfte erwartet von diesem Schritt positive Auswirkungen auf die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland.
Der Umstieg auf eine Energieversorgung ohne Kohle- und Atomkraft ist ökonomisch wie auch ökologisch zwingend. Eine wachsende Weltbevölkerung - sieben Milliarden Menschen zählt der Planet schon heute - kann nicht mit fossilen Energien versorgt werden, ohne dabei das Klima und die geostrategische Stabilität schwer zu beschädigen.
Klar ist auch, dass die technologisch und ökonomisch hochkomplexe Atomenergie keine Alternative zu Kohle, Erdöl und Erdgas darstellt. Sie schafft zusätzliche Risiken in einer labilen Welt.
Das Grundbedürfnis nach sicherer Energie muss künftig viel stärker aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Für die Wirtschaft bedeutet der Umstieg auf dezentrale Technologien wie Wind- und Sonnenkraft, Biomasse oder Erdwärme eine immense Herausforderung. Neben großen Risiken aber liegen hier auch ebensolche Chancen.
Die Gunst des Tages zu ergreifen und Nutzen für Menschen zu schaffen ist das Credo jedes guten Unternehmers. Es verwundert nicht, dass die befragten Manager in Hamburg den Atomausstieg deutlich positiver beurteilen als Wirtschaftsvertreter in der Bundesrepublik insgesamt. Hamburgs Wirtschaft und Politik standen dem Strukturwandel immer schon offener gegenüber als die Eliten anderer Großstädte. So konnte Hamburg über Jahrhunderte zu einer der erfolgreichsten Handels- und Technologiemetropolen aufsteigen.
Dieses Klima wiederum wirkt auf die Wirtschaft zurück. Innerhalb weniger Jahre siedelten sich in der Hansestadt etliche Unternehmen aus dem Feld der erneuerbaren Energien und der Effizienztechnologien an. Die Zukunft der Energieversorgung hat in Hamburg längst begonnen.