Gerüchte über eine Abstufung der Kreditwürdigkeit von Frankreich waren Händlern zufolge der Auslöser in dem allgemein extrem nervösen Marktumfeld.

Hamburg. Verfolgen sie die Entwicklungen auf den Märkten hier im Liveticker!

18.19 Uhr: Die Wall Street hat ihre Erholung vom Vortag am Mittwoch wieder eingebüßt und den Handel mit deutlichen Kursverlusten begonnen. Gegen 18.10 Uhr (MESZ) lag der Dow-Jones-Index der 30 führenden Industriewerte bei 10.779 Punkten und damit 4,1 Prozent im Minus. Der Index der Technologiebörse Nasdaq lag nach einem Minus von 3,3 Prozent bei 2.399 Zählern.

18.02 Uhr: Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit des Euro-Landes Zypern zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate gesenkt. Die Bonität sinkt um zwei Noten von „A-“ auf „BBB“, wie die Agentur am Mittwoch mitteilte. Damit liegt das Rating nur noch zwei Noten über dem sogenannten „Ramsch-Bereich“, der spekulative Anlagen kennzeichnet. Der Ausblick für die Bonität Zyperns bleibt „negativ“, was weitere Herabstufungen erwarten lässt.

17.45 Uhr: Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch seinen Erholungskurs abgebrochen und die Talfahrt fortgesetzt. Gerüchte über eine Abstufung der Kreditwürdigkeit von Frankreich waren Händlern zufolge der Auslöser in dem allgemein extrem nervösen Marktumfeld. Nachdem der Dax am Morgen noch bis auf 6089 Punkte gestiegen war, brach er am späten Nachmittag wieder um mehr als 500 Punkte ein. Mit einem Minus von 5,13 Prozent auf 5613,42 Punkte ging er aus dem Handel. Sein am Dienstag erreichtes 18-Monatstief bei 5503 Punkten wurde nicht unterboten. Der MDax verlor 2,86 Prozent auf 8532,70 Punkte und der TecDax büßte 1,52 Prozent auf 690,32 Punkte ein.

16.41 Uhr: Die Regierung in Paris hat Gerüchte über eine möglicherweise bevorstehende Herabstufung der französischen Kreditwürdigkeit dementiert. „Diese Gerüchte sind völlig haltlos und die drei Ratingagenturen Standard & Poor's, Fitch und Moody's haben bestätigt, dass es kein Risiko einer Herabstufung gab“, sagte ein Sprecher von Finanzminister François Baroin. Frankreich hat derzeit die Rating-Bestnote „AAA“.

16.31 Uhr: Der DAX ist am Mittwochnachmittag tief eingebrochen: Zeitweise verlor der deutsche Leitindex mehr als sechs Prozent. Danach erholte er sich etwas. Gegen 16.30 Uhr notierte der DAX dann mit einem Verlust von 4,8 Prozent bei 5.631 Zählern.

15:42 Uhr: Nach der Erholung vom Vortag hat die Wall Street den Handel wieder mit deutlichen Kursverlusten begonnen. Gegen 15.40 (MESZ) stand der Dow-Jones-Index mit einem Verlust von 2,8 Prozent bei 10.922 Punkten. Zuvor war auch der DAX nach anfänglicher Erholung in die roten Zahlen geraten.

15.40 Uhr: Die Bundesregierung gerät in die Kritik: „Gegen fallende Kurse ist die Politik natürlich machtlos. Das Problem ist allerdings die Führungslosigkeit Europas – die Leute, auf die es ankommt – die Regierenden in Berlin, Paris und anderswo gehen nicht mutig voran und entscheiden“, monierte der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Banken, Andreas Schmitz.

15.08 Uhr: Börsianer begründeten den Sturz des Dax mit wieder aufgekeimten Sorgen um die Bonität Frankreichs. Das Land könne nach den USA der nächste Kandidat sein, der bei einer der großen Ratingagenturen seine Top-Einstufung verliere, hieß es.

14.58 Uhr: Der DAX ist nach anfänglich hohen Gewinnen am Mittwochnachmittag wieder ins Minus gerutscht. Gegen 14.55 Uhr verzeichnete der deutsche Leitindex einen Verlust von 0,7 Prozent auf 5.874 Punkte. Sein Tageshoch hatte der DAX bei 6.089 Zählern erreicht.

14.57 Uhr: Auch nach dem Bekenntnis der US-Notenbank zu einer langfristigen Nullzinspolitik bleibt die Nervosität an den internationalen Aktienmärkten hoch. Eine leichte Erholung der Börsen in Frankfurt, London und Paris stand Händlern zufolge auf tönernen Füßen. An der Wall Street rechneten Börsianer nicht mit einer Fortsetzung der Rally vom Vorabend.

14.26 Uhr: Das Festhalten der US-Notenbank Fed an ihrer Niedrigzinspolitik hat am Mittwoch für Entspannung am Markt für Credit Default Swaps (CDS) gesorgt. So verbilligte sich die Versicherung eines zehn Millionen Dollar schweren Pakets von US-Anleihen gegen Zahlungsausfall um 4000 auf 53.000 Dollar, teilte der Datenanbieter Markit mit.

14.24 Uhr: Die Abstürze an den Finanzmärkten wirbeln die Rechenmodelle der Ökonomen durcheinander. „In so einer turbulenten Zeit ist es schwer, mit klarem Kopf eine Prognose zu machen“, sagt Chefvolkswirt Kai Carstensen vom Ifo-Institut. Zunächst müsse man zwei, drei Wochen abwarten. „Vielleicht hat sich dann schon einiges wieder erholt.“

13.46 Uhr: Die chinesische Exportwirtschaft hat die Schuldenkrisen in Europa und den USA bislang unbeschadet überstanden. Im Juli kletterten die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft zum Vorjahr um rund ein Fünftel und damit deutlich stärker als von Experten erwartet.

13.45 Uhr: Jetzt liegt der DAX bei 6007 Punkten. Das sind 1,5 Prozent mehr als gestern.

12.45 Uhr: Der DAX steht derzeit mit 2,1 Prozent im Plus. Er liegt bei 6044 Punkten.

12.06 Uhr: Die Konjunkturaussichten der Eurozone verdüstern sich zusehends: Erstmals seit zweieinhalb Jahren ist der Ifo-Indikator für das Wirtschaftsklima gesunken und liegt im dritten Quartal nur noch knapp über dem langfristigen Durchschnitt. Das ergab die aktuelle Ifo World Economic Survey in Zusammenarbeit mit der Internationalen Handelskammer in Paris, die das Münchner Ifo-Institut heute veröffentlichte.

11.02 Uhr: Die deutschen Aktienindizes haben sich nach sehr guten Vorgaben der Wall Street am Mittwoch deutlich erholt. Der Dax sprang am Morgen um 2,70 Prozent auf 6077 Punkte. Zuvor hatte das wichtigste deutsche Börsenbarometer zehn Handelstage in Folge im Minus geschlossen und in der Spitze fast 25 Prozent verloren.

10.05 Uhr: Vor dem Hintergrund der jüngsten Finanzkrise an den weltweiten Börsen bricht Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy seinen Urlaub ab. Nach einer Erklärung seines Amtes will er am Mittwoch eine Arbeitssitzung mit den wichtigsten Ministern seiner Regierung in Paris leiten.

9.20 Uhr : Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch mit deutlichen Gewinnen in den Handel gestartet. Der DAX gewann zum Auftakt mehr als zwei Prozent und übersprang die Marke von 6.000 Punkten.

9.04 Uhr: Der japanische Aktienmarkt hat beflügelt von einer Wall-Street-Rallye deutlich zugelegt. Der Leitindex Nikkei stieg am Mittwoch zum Handelsschluss um 94,26 Punkte oder 1,05 Prozent auf 9 038,74 Zähler. Der breitere Topix-Index gewann 0,82 Prozent auf 776,73 Punkte. Damit stoppten die Händler den kräftigen Abwärtstrend der vergangenen Tage - von Freitag bis Dienstag hatte der Nikkei 7,4 Prozent verloren.

8.50 Uhr: Der Kurs des Euro hat am Mittwoch von der angekündigten Niedrigzinspolitik der US-Notenbank Fed bis Mitte 2013 profitiert. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Morgen in Frankfurt mit 1,4355 US-Dollar gehandelt.

8.05 Uhr: Der FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle hat sich im Kampf gegen die Schuldenkrise für einen neuen Stabilitätspakt ausgesprochen. Damit könne weiteres Vertrauen in die Stabilität des Euro ermöglicht werden, sagte er am Mittwoch im Deutschlandfunk.

7.09 Uhr: Der Marktanalyst Toshiyuki Kanayama warnte, bis zu einer Erholung der Kurse sei es noch ein "steiniger Weg“. Auch wenn am Mittwoch mit einem Anstieg der Kurse zu rechnen sei, habe sich die Lage an den Märkten noch nicht stabilisiert.

6.12 Uhr: Die Börsen in Tokio, Hongkong und China sind im Aufwind. Tokio verzeichnete nach Verlusten der Vortage am Mittwochvormittag aufgrund der guten US-Vorgaben Gewinne. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zur Handelsmitte ein Plus von 102,57 Punkten oder 1,15 Prozent beim Zwischenstand von 9047,05 Punkten. Der breit gefasste Topix legte bis dahin um 6,01 Punkte oder 0,78 Prozent auf 776,4 Zähler zu.

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Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) hat gestern den Aufkauf spanischer und italienischer Staatsanleihen zur Stützung der Märkte verteidigt. "Es ist die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg", sagte Jean-Claude Trichet dem französischen Rundfunksender Europe 1. Die seit drei Jahren andauernden und von dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers ausgelösten Turbulenzen auf den Finanzmärkten sind nach Einschätzung des EZB-Chefs ein historisches Ereignis.

Durch die Vielzahl der Abwehrmaßnahmen ist nach Meinung des 68-Jährigen noch Schlimmeres verhindert worden. "Wenn nicht alle Verantwortlichen gemeinsam sehr wichtige Entscheidungen getroffen hätten, hätte das auch die schwerste Krise seit dem Ersten Weltkrieg werden können", sagte Trichet. Er spielte damit auf den Zusammenbruch der New Yorker Börse 1929 an. Der "Schwarze Freitag" löste eine Weltwirtschaftskrise aus.

Von den Staats- und Regierungschefs forderte Trichet, dass die beim Euro-Gipfel am 21. Juli getroffenen Entscheidungen "beschleunigt" und so schnell wie möglich umgesetzt werden müssten. Dabei geht es unter anderem um den neuen europäischen Rettungsfonds EFSF, der auch im Notfall Anleihen von Krisenstaaten kaufen soll. Den Gipfelbeschlüssen müssen die nationalen Parlamente noch zustimmen.

Trichet bestätigte zwar nicht direkt, dass die EZB Anleihen aus Spanien und Italien aufkauft, sondern sagte lediglich, die Bank sei auf dem Sekundärmarkt aktiv. Die Entwicklung der Zinsen zeigte jedoch, dass die EZB Schuldverschreibungen beider Länder vom Markt nimmt. Der Zinssatz für spanische Papiere mit einer zehnjährigen Laufzeit sank gestern auf weniger als fünf Prozent. In der vergangenen Woche hatte er noch bei 6,5 Prozent gelegen. Auch der Zinssatz auf italienische Anleihen fiel um mehr als einen Prozentpunkt auf 5,1 Prozent. Am Montag will die EZB bekannt geben, wie viele Staatsanleihen sie aufgekauft hat.

Die Bundesregierung setzt sich laut Wirtschaftsminister Philipp Rösler für die Schaffung eines Stabilitätsrates im Euro-Raum ein. "Wir brauchen einen neuen Stabilitätspakt für den Euro", forderte der FDP-Politiker. Damit solle die Stabilität der gemeinsamen Währung längerfristig abgesichert werden. Sein Vorschlag sehe die Schaffung eines Stabilitätsrates zur Überwachung der Haushaltssolidität, eine Schuldenbremse für alle Euro-Staaten und Tests für die Wettbewerbsfähigkeit der Länder vor. Bei Letzteren soll etwa die Flexibilität der Arbeitsmärkte überprüft werden. Falle ein Staat durch, müsse er sich auf Konsequenzen einstellen.

Entscheidendes Instrument sei der Stabilitätsrat: Er solle Sanktionsmöglichkeiten erhalten, die unabhängig von aktuellen politischen Entscheidungslagen verhängt werden könnten. So solle der Rat die Möglichkeit haben zu entscheiden, wo das betroffene Land Mittel aus dem europäischen Strukturfonds investiere. Rösler wolle beim Wettbewerbsrat der EU am 28. und 29. September in Breslau seinen Länderkollegen die Vorschläge erläutern. (HA)