Bewegung am Tablet-Markt: Jetzt plant auch Amazon ein eigenes Gerät. Damit tritt der Onlinehändler nicht nur zu Apples iPad in Konkurrenz.
New York. Die Konkurrenz auf dem Tabletmarkt wächst. Jetzt zeichnet sich ein neuer, gefährlicher Mitbewerber um die Spitze des begehrten Marktes ab, der Apples iPad ins Schwitzen bringen könnte. Das Onlineversandhaus Amazon will seinen eigenen Tablet-Computer auf den Markt bringen. Medienberichten zufolge ist eine Markteinführung schon vor dem Oktober geplant. Auch erste Informationen sickerten durch: So soll das Gerät einen etwa 23 Zentimeter großen Bildschirm haben und mit dem Android-Betriebssystem laufen. Android wurde von Google entwickelt. Eine Kamera soll es allerdings nicht geben. Beim iPad2 gilt die als populäres Extra, das Videotelefonie ermöglicht.
Amazon sind nicht die einzigen Hersteller, die auf den neuen Markt drängen. Die größte Konkurrenz für das iPad ist derzeitig das Samsung mit dem Galaxy Tab. Aber auch das Xoom Tablet von Motorola oder Hewlett-Packard mit dem TouchPad versprechen sich Gewinne. Der große Vorteil von Amazon: Der Online-Händler Amazon hat eine riesige Kundengemeinde. Das weltweit größte Versandhaus hat somit eine enorme Durchschlagskraft. Bereits im boomenden Geschäft mit Online-Musik und -Videos tritt Amazon gegen Apple an.
Das die Informationen über ein neues Tab jetzt durchdringen ist für Kenner keine Überraschung. Schon seit Monaten wird über Markteinführung spekuliert. Firmenchef Jeff Bezos selbst machte entsprechende Andeutungen. Das Gerät wird aber wahrscheinlich von einer eternen Firma gebaut werden. Auch Apple lässt seine Erfolgsprodukte bei asiatischen Auftragsfertigern vom Band laufen. Vom iPad hat Apple nach letzten verfügbaren Zahlen schon mehr als 25 Millionen Stück abgesetzt.
Ganz neu ist das Geschäft mit flachen Lesegeräten für Amazon nicht - sein Lesegerät Kindle ist weltweit das führende Gerät zum digitalen Bücherlesen. Das „Wall Street Journal“ berichtet, dass das Pad nicht in direkte Konkurrenz treten soll, für dieses Jahr plant Amazon allein zwei neue Kindle-Modelle. Der große technische Unterschied zum Pad: Kindle verwendet im Unterschied zu Tablet-Computern beim Bildschirm keine LCD-Technik, sondern E-Ink (elektronische Tinte-Bildschirm); hier wird nur für das Umblättern Strom verbraucht, nicht für die Darstellung des Schriftbilds, das nahe an gedruckte Buchseiten herankommt.
(abendblatt.de/dpa)