Deutschland hat derzeit 40.000 unbesetzte Lehrstellen. Azubis werden in allen Branchen gesucht. In Hamburg werden Handwerker gebraucht.

Hamburg. Nachwuchsmangel in deutschen Betrieben: Industrie, Handel und Gastronomie beklagen einen dramatischen Einbruch an interessierten Azubis. Viele Lehrstellen drohen unbesetzt zu bleiben. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann sieht derzeit 40 000 unbesetzte Ausbildungsplätze bundesweit. Das sind ein Viertel mehr als 2010. „In nahezu jedem Beruf sind noch Lehrstellen zu haben“, sagte Driftmann. Auch besonders beliebte Stellen, wie Mechatroniker, Fachinformatiker oder Bank- und Versicherungskaufmann sind noch zu besetzen. „Besonders viele freie Angebote gibt es im Handel und in der Gastronomie“, sagte der DIHK-Präsident weiter. Er fürchtet, dass in diesem Jahr mehr als 55.000 Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben.

Auch das Hamburger Handwerk sucht gezielt Azubis. Die Handwerkskammer machte deutlich, dass in der Lehrstellenbörse im Internet mehr als 450 freie Ausbildungsplätze veröffentlicht sind. Besonders gute Chancen haben interessenten in Gewerken wie Elektronik, Sanitär/Heizung/Klima sowie Friseur- und Maurerhandwerk. Es bleiben im Handwerk immer mehr Stellen unbesetzt: Für das Ausbildungsjahr 2011 wurden Ende Mai nur 775 Ausbildungsverträge unterzeichnet. Das ist im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Minus von 8,7 Prozent.

(abendblatt.de/dpa/dapd)