Der Stromanbieter RWE baut sein Unternehmen um. Trennung von großen Teilen der Netzsparte Amprion. Annährung an russischen Konzern Gazprom.

Berlin. RWE treibt den Umbau seines Konzerns vorran. Das Unternehmen will sich in den nächsten Tagen von der Mehrheit der Netzsparte Amprion trennen, heißt es in Medienberichten. Bis Ende Juni sollen insgesamt 75 Prozent der Amprion-Anteile den Besitzer wechseln, meldet die Süddeutsche Zeitung. Durch die Abspaltung des Stromnetzes sollen fast eine Milliarde Euro eingenommen werden.

Amprion betreibt das 11.000 Kilometer lange Hochspannungsnetz, das mehr als 25 Millionen Kunden in West- und Süddeutschland mit Strom versorgt. Der Verkauf soll an acht Investoren erfolgen, unter ihnen befindet sich auch der Allianz-Konzern. Die Käufer werden vorraussichtlich drei Viertel der RWE-Tochter übernehmen. RWE selbst werde eine Sperrminorität von 25 Prozent behalten und sich die technische Führung des Netzbetriebs sichern.

Experten rechnen damit, dass der Verkauf nur der erste Schritt eines eines noch größeren Umbaus ist. So prüft das Unternehmen auch weitere internationale Partnerschaften und sucht die Nähe zu Russlands finanzstarkem Energiekonzern Gazprom. Ein bislang geheim gehaltenes Treffen zwischen RWE-Chef Großmann und Gazprom-Chef Alexej Miller wird denächst in Russland stattfinden.

(abendblatt.de/Reuters)