Die Hamburger Sparkasse verfolgt ihre Expansionsstrategie über Hamburgs Grenzen hinaus schon seit vielen Jahren. Ob eigene Filialen in Schleswig-Holstein oder Niedersachsen oder die direkte Beteiligung an Instituten - beides betreibt die Haspa nur mit sehr vorsichtigen Schritten, um die Aufregung im Sparkassenlager in Grenzen zu halten.
In Schleswig-Holstein werden Deutschlands größter Sparkasse jetzt ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Bisher konnte sie sich nur an freien Sparkassen beteiligen, deren Zahl überschaubar ist. Jetzt ist auch eine Minderheitsbeteiligung an öffentlich-rechtlichen Instituten möglich. Mit der Sparkasse in Ratzeburg wird der Anfang gemacht, andere könnten noch folgen.
Die Finanzkrise und die Beinahe-Pleite der HSH-Nordbank haben den Sparkassen zugesetzt. Auch strengere Regulierungen erfordern mehr Kapital. Da kommt mancher Sparkasse das Angebot der Haspa gerade recht. Die Begrenzung solcher Beteiligungen auf ein Viertel verhindert, dass die Sparkassen zu reinen Ablegern der Haspa werden können. Die Kunden werden also kaum etwas merken.
Ein größerer Einfluss ist auch nicht wünschenswert. Denn wenn aus Sparkassen große Finanzkonzerne in der Fläche werden, wären sie verwechselbar mit einer Deutschen Bank oder Commerzbank. Doch die Finanzkrise hat gezeigt, dass die regionale Verankerung der Institute ein Anker für Stabilität ist. Die Haspa ist also gut beraten, bei ihrer Expansion auch künftig nur vorsichtige Schritte zu wagen.