Neues Gesetz ermöglicht Beteiligung von 25 Prozent
Hamburg. Die Hamburger Sparkasse (Haspa) baut ihre Beteiligungen an Sparkassen in Schleswig-Holstein aus. Nachdem ein neues Sparkassengesetz eine Beteiligung an öffentlichen Sparkassen mit 25,1 Prozent ermöglicht, wird sich die Haspa bei der öffentlich-rechtlichen Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg beteiligen. "Die Haspa-Finanzholding, die sämtliche Anteile an der Hamburger Sparkasse hält, wird eine Minderheitsbeteiligung von 25,1 Prozent eingehen", sagte Haspa-Sprecherin Stefanie von Carlsburg.
Einzelheiten werden am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Einen Tag zuvor muss noch der Kreistag des Kreises Herzogtum Lauenburg der Beteiligung zustimmen. "Alle Vorbehalte des Landes und des Sparkassen- und Giroverbandes Schleswig-Holstein sind ausgeräumt", sagte der Sprecher des Kreises, Karsten Steffen. Die Ratzeburger Sparkasse verfügt über 29 Filialen und hat eine Bilanzsumme von 2,7 Milliarden Euro.
Sparkassen in Schleswig-Holstein waren durch die Beinahepleite der HSH Nordbank in Schwierigkeiten geraten. Der Wert der HSH-Beteiligung der 15 Verbandssparkassen musste um rund 370 Millionen Euro auf 255 Millionen Euro abgewertet werden. Die Sparkasse Südholstein und die Nord-Ostsee-Sparkasse (Nospa) gerieten in Schieflage und wurden durch Haftungseinrichtungen des Sparkassensektors aufgefangen. Durch eine Fusion mit der Flensburger Sparkasse wurde die Nospa stabilisiert. Der Sparkasse Südholstein sprang der Haspa mit einer stillen Einlage bei. Diese soll durch Stammkapital, also eine direkte Beteiligung, ersetzt werden. "Darüber sind wir noch in Gesprächen", sagte von Carlsburg. Damit wäre dann die Haspa an sechs Sparkassen in Schleswig-Holstein beteiligt. Bisher gibt es ein Engagement bei vier freien Instituten. An der Sparkasse Bordesholm hält die Haspa 15 Prozent, an der Sparkasse Mittelholstein 25,8 Prozent, an der Sparkasse Lübeck 26 Prozent und an der Spar- und Leihkasse zu Bredstedt 25,1 Prozent.
Für Ende des Monats plant die Haspa die Umstellung ihrer IT-Anwendungen, was zu einigen Einschränkungen für die Kunden führt. Das Onlinebanking wird vom 30. Juni abends bis voraussichtlich 3. Juli nicht verfügbar sein. Die Bargeldversorgung an den 370 Geldautomaten wird dagegen ohne Unterbrechung funktionieren.
Für die Einführung der neuen EC-Karten, die das kontaktlose Bezahlen per Funkchip ermöglichen, gibt es bei der Haspa noch keinen konkreten Termin. "Die Umstellung könnte aber im nächsten Jahr für jene Karten beginnen, deren Gültigkeit ausläuft", sagte ein Sprecher.