Nach dem Skandal um die “Sex-Affäre“ soll es beim Versicherungskonzern Ergo jetzt auch zu Betrugsfällen bei der Riester-Rente gekommen sein.

Düsseldorf. Kaum hat das Ergo-Versicherungsunternehmen erste Konsequenzen aus dem Sex-Skandal angekündigt, stehen schon neue Probleme an. Das Handelblatt berichtete, dass Vertreter des Unternehmens bis zu 70.000 Kunden zu hohe Verwaltungskosten berechnet haben. Auf diese Weise hätten sie ungerechtfertigt bis zu 160 Millionen Euro verdient. Nach Handelsblatt-Informationen wird dies von ehemaligen Generalvertretern bezeugt.Abgeschlossen wurden die Verträge noch unter dem Label der Hamburg-Mannheimer-Versicherung, die später in der Ergo-Gruppe aufgegangen ist. Die überhöhten Kosten wurden in Verträgen aus den Jahren 2005-2006 abgeschlossen. In diesem Zeitraum gab es 215.000 Vertragsabschlüsse. In jedem Drittel davon waren die Kosten geringer ausgewiesen als in den Verträgen.

Im Juni 2007 hatte der Strukturvertrieb der in der Ergo aufgegangenen Hamburg-Mannheimer eine Sex-Orgie mit rund 20 Prostituierten für seine 100 besten Vertreter organisiert. Am 5. Juni 2007 war die traditionsreiche Gellert-Therme in Budapest dazu in ein Freiluftbordell verwandelt worden. Das Gelage fand im Rahmen einer Incentive-Reise statt. Der Sex-Skandal hatte in der Versicherungsbranche für massive Verstimmung gesorgt.

(abendblatt.de/dpa)