Lissabon. Neue Sorge um den Euro: Die portugiesische Regierung hat gestern um kurz vor 22 Uhr beschlossen, dass das hoch verschuldete Land nun doch bei der EU um Finanzhilfen bitten wird. Dies sei "der letzte Ausweg", um die Finanzierung des Staates, des Finanzsystems und der Wirtschaft sicherzustellen, sagte Ministerpräsident José Sócrates in einer Fernsehansprache. Die EU-Kommission teilte mit, Sócrates habe Kommissionspräsident José Manuel Barroso von der Absicht informiert, "die Aktivierung der Finanzhilfemechanismen" zu beantragen. Die Kommission werde den Antrag schnellstmöglich prüfen.

Portugal ist nach Griechenland und Irland das dritte Land, das unter dem Euro-Rettungsschirm Schutz sucht. Hilfen aus dem Rettungsfonds sind allerdings an strikte Sparauflagen geknüpft. Wie groß das Volumen der Hilfe sein wird, ist unklar. Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker hatte unlängst gesagt, er halte eine Summe von 75 Milliarden Euro für angemessen.