Was beim Versorger-Wechsel zu beachten ist. Preisvergleiche sind im Internet ganz einfach, der Wechsel auch. Das Risiko ist überschaubar.
Berlin. Die Strompreise steigen zum Jahreswechsel für die Hälfte der deutschen Haushalte. Zwar werden bei zahlreichen Anbietern die Tarife teurer. Viele Verbraucher können aber trotzdem einen Stromversorger finden, bei dem sie deutlich weniger zahlen als bisher.
Wie finde ich den günstigsten Anbieter?
Kostenlose Preisvergleiche finden sich im Internet, etwa unter www.verivox.de, www.check24.de oder www.toptarif.de. Zur Berechnung einer Liste mit den günstigsten Tarifen genügen der Jahresverbrauch in Kilowattstunden (kWh) laut der jüngsten Stromrechnung und die Postleitzahl. Dann werden die verschiedenen Angebote vom billigsten bis zum teuersten Anbieter aufgelistet.
Wie schnell komme ich aus meinem Vertrag heraus?
Wer von seinem Anbieter ein Schreiben über eine Preiserhöhung erhält, hat das Recht zur sofortigen Kündigung. Das muss möglichst bald nach Erhalt der Information erfolgen. Auch ohne Preiserhöhung ist der Wechsel möglich: Wer noch nie den Stromanbieter gewechselt hat, kann zum Ende des jeweils nächsten Monats kündigen. Wer zum wiederholten Mal wechselt, muss sich an die Fristen seines Vertrags halten.
Wie wechsle ich am bequemsten?
Am einfachsten ist es, dem neuen Anbieter eine Vollmacht zu erteilen. Dieser erledigt meist die Kündigung und alle Formalitäten. Bei Kündigung wegen Preiserhöhung gilt der alte Tarif, bis der Wechsel perfekt ist. In der Regel dauert es ein bis zwei Monate, bis sämtliche Formalitäten abgeschlossen sind.
Wie lange sollte ich mich an den neuen Anbieter binden?
Da die Strompreise in Bewegung sind, empfehlen die Verbraucherschützer eine Vertrags-Laufzeit von höchstens einem Jahr. Die Kündigungsfrist sollte nicht mehr als einen Monat betragen. Gewarnt wird vor Angeboten mit Vorauskasse – weil das Geld weg ist, wenn der Anbieter pleite geht.
Kann ich auch 100 Prozent Öko-Strom bekommen?
Ja. Es gibt zahlreiche Öko-Strom-Anbieter. Verbraucherschützer warnen aber, dass manche Firmen ihren ohnehin produzierten Strom aus Wasserkraft teurer mit dem Öko-Etikett verkaufen. Wer etwas für die Umwelt tun will, sollte deshalb Anbieter wählen, die ihre Einnahmen auch in den Ausbau von erneuerbaren Energien investieren. Hilfe bei der Orientierung bieten dabei Öko-Gütesiegel.
Was passiert beim Wechsel konkret?
Der Strom kommt auch nach dem Anbieter-Wechsel vom örtlichen Versorger. Der neue Anbieter stellt den Strom weiter in das allgemeine Netz ein und zahlt dem lokalen Versorger eine Gebühr für den Transport bis in den Haushalt. Die Gefahr, ohne Strom dazustehen, gibt es auch bei einer Pleite des neuen Versorgers nicht. Der lokale Versorger ist gesetzlich verpflichtet, alle Haushalte zu versorgen – auch wenn sie nicht mehr Vertragspartner sind.