Hamburg. Überraschender Schachzug bei der Neuordnung der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd. Das Hamburger Konsortium Albert Ballin, an dem auch die Hansestadt beteiligt ist, wird sich bis Mai einen größeren Anteil an der Traditionsreederei sichern. Finanziert über die Kühne-Holding des Unternehmers Klaus-Michael Kühne gehen weitere 11,33 Prozent des Unternehmens für 315 Millionen Euro an das Konsortium. Der Anteil erhöht sich damit auf 61,6 Prozent.
Verkäufer ist der Reisekonzern TUI, der derzeit noch 49,8 Prozent der Anteile hält. "Wir haben eine Finanzierungszusage an das Konsortium gegeben", sagte Karl Gernandt, der Vorstandschef der Kühne-Holding, gestern dem Abendblatt.
Gleichzeitig beschloss die TUI, die die Mehrheit der Reederei Anfang 2009 an das Konsortium verkauft hatte, einen Teil ihrer Rest-Anteile an Hapag-Lloyd an die Börse zu geben. Erwartet wird, dass der Gang auf das Börsenparkett am 15. April oder einige Tage später stattfindet. Wie viele Anteile angeboten werden, ist offen.