Nach heftigen Krawallen in Dresden schlägt die ostdeutsche Wirtschaft ein Bündnis von Politik, Justiz und Polizei gegen Neonazis vor.

Leipzig. Die ostdeutsche Wirtschaft hat angesichts der Krawalle bei den jüngsten Aufmärschen Rechtsextremer in Dresden ein Bündnis gegen Neonazis vorgeschlagen. "Alle Beteiligten müssen mit der Politik an einen Tisch, damit solche Ausschreitungen in Zukunft unmöglich werden", sagte Wolfgang Top, Sprecher der drei sächsischen Industrie- und Handelskammern, der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstagausgabe). Er schlug vor, dass sich Politik, Justiz und Polizei auf ein besser abgestimmtes Vorgehen mit den gesellschaftlichen Kräften verständigen.

Auch der Sprecher der ostdeutschen Unternehmerverbände, Hartmut Bunsen, sagte dem Blatt, dass Szenen wie die in Dresden dem Wirtschaftsstandort Sachsen schadeten und Ostdeutschland beschmutzten. "Das verschreckt Investoren und ausländische Fachkräfte, die wir zukünftig so dringend brauchen", zitierte ihn die "Leipziger Volkszeitung". Welcher Facharbeiter oder Ingenieur komme denn noch nach Ostdeutschland, wenn er Angst vor Diskriminierung haben müsse, fragte Bunsen. (dapd)