Dresden. Stilles Gedenken an Tausende Opfer und ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus: Dresden hat gestern der Toten der alliierten Luftangriffe vom 13. und 14. Februar 1945 gedacht und zugleich mit einer dichten Menschenkette gegen einen Naziaufmarsch protestiert. Mehrere Hundert Menschen nahmen am 66. Jahrestag der Zerstörung der Stadt an der traditionellen Kranzniederlegung auf dem Heidefriedhof teil. Dort haben viele der bis zu 25 000 Bombenopfer ihre letzte Ruhestätte gefunden. "Gerade hier, an den Gräbern der Opfer der Bombennächte, bekennen wir: Dresden will Versöhnung, und Dresden lebt Versöhnung", sagte Bürgermeister Detlef Sittel (CDU).
Vor dem Ehrenmal verneigten sich unter anderen auch Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU), der britische Botschafter Simon McDonald und der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer. Bürgermeister Sittel rief dazu auf, jedem extremistischen Versuch entgegenzutreten, aus dem Schicksal der Stadt politisches Kapital zu schlagen.
Nach Schätzungen symbolisierten wenig später rund 17 000 Bürger mit einer Menschenkette Widerstand gegen einen Aufmarsch von Neonazis, an dem rund 1300 Rechtsextremisten teilnahmen. Zwischenfälle blieben weitgehend aus. Rechtsextremisten instrumentalisieren den Gedenktag seit Jahren für ihre Zwecke.