Der Milliardenauftrag für 180 Airbus-Maschinen lässt den Luftfahrtkonzern EADS nach vielen Rückschlägen auf steigende Gewinne hoffen.

Les Mureaux. Mit einem Rekordauftrag im Rücken setzt der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS zum Neustart an. Nach mehreren Rückschlägen durch explodierende Entwicklungskosten und Einsparungen der Regierungen rechnet das Unternehmen mit steigenden Gewinnen ab dem kommenden Jahr.

2010 habe sich der Auftragseingang besser als erwartet entwickelt, sagte Konzernchef Louis Gallois am Mittwoch im französischen Les Mureaux. Die Rentabilität – von Investoren mit Sorgen betrachtet – werde 2011 etwa auf dem bereits für 2010 angestrebten Niveau liegen. Die operative Profitabilität entwickle sich aber nicht zufriedenstellend, räumte EADS ein.

Die Konzerntochter Airbus sicherte sich einen knapp 16 Milliarden Dollar schweren Auftrag durch die indische Fluggesellschaft IndiGo. Nach Airbus-Darstellung handelt es sich um den größten Kauf von Flugzeugen mit mehr als 100 Sitzen in der Geschichte der zivilen Luftfahrt. Die Inder bestellten insgesamt 180 Maschinen vom Typ A320: 30 klassische A320er und 150 Modelle des modernisierten A320Neo mit verbrauchsärmeren Triebwerken .

An der Börse reagierten Anleger erfreut. Die EADS-Aktie kletterte auf den höchsten Stand seit drei Jahren und notierte zwei Prozent im Plus. „Das sind überraschend gute Nachrichten“, kommentierten die Analysten der DZ Bank die Bestellung.

IndiGo erwartet die erste Lieferung für 2015 und denkt über einen Börsengang nach, um die Finanzierung zu sichern. Der Rekordauftrag bestätigt den Kurs von EADS-Chef Gallois. Er hatte die Expansion des Boeing-Rivalen in Schwellenländer vorangetrieben. Der indische Luftfahrtmarkt profitiert vom Boom der Wirtschaft. Im vergangenem Jahr wurden bis November fast 47 Millionen Passagiere ans Ziel gebracht. Zum Vergleich: In China, dem bevölkerungsreichsten Land der Erde, waren es ein Jahr zuvor 230 Millionen.

Airbus hatte in den vergangenen Jahren mit erheblichen Problemen zu kämpfen, insbesondere bei den Prestige-Projekten des Super-Airbus A380 und des Militärtransporters A400M. Budgetkürzungen der Regierungen belasteten zudem die Rüstungssparte von EADS.